„Wir haben etwa den Flughafen, die Lufthansa oder auch das deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum. Die Stadt muss anerkennen, dass diese Branche zukunftsträchtig ist und Arbeitsplätze schafft“, sagt Höltgen. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit hat als einzige EU-Agentur ihren Sitz in Köln und beschäftigt hier etwa 400 Mitarbeiter aus 25 EU-Mitgliedstaaten. Aus Sicht der Agentur sollten die Luft- und Raumfahrtorganisationen und Unternehmen ihre Zusammenarbeit stärken. Eine enge Kooperation bestehe bereits mit dem DLR und dem TÜV Rheinland, der etwa Kindersitze  in Flugzeugen teste. „Die Stadt könnte dieses Netzwerk als Wirtschaftsfaktor auch im Ausland nutzen, um es zu vermarkten“, sagt Höltgen im EASA-Konferenzraum im KölnTriangle.

Neue Funktion: Gefährliche Flugzeuge schon im Vorfeld verbieten
Die EASA erfüllt als Kernkompetenzen die Aufgaben, Musterzulassungen von Flugzeugen und deren Ausrüstungsteilen zu erteilen und entsprechende Sicherheitsregeln zu erstellen. Im Jahr genehmigt die EASA etwa 20.000 Flugzeugmuster und Veränderungen an Flugzeugteilen. Unter anderem genehmigte die EASA den Airbus A380, das größte Passagierflugzeug der Welt. Aufgrund einer EU-Verordnung wird die Agentur zusätzliche Funktionen übernehmen. So wird sie wahrscheinlich ab 2009 dafür zuständig sein, Sicherheitsgenehmigungen für Fluggesellschaften aus nichteuropäischen Ländern auszustellen. "Ob eine russische, amerikanische oder aserbaidschanische Luftfahrtgesellschaft in die EU einfliegen darf, wird dann in Köln entschieden", so Höltgen. „Bislang gab es eine schwarze Liste für die Flieger, die nach einem Schaden in allen EU-Staaten verboten waren. Mit der neuen Verordnung können wir die Flugzeuge verbieten, bevor etwas geschieht.“ Des Weiteren wird sie Mindeststandarts für Flugbegleiter festsetzen. Damit ist die ist die EASA für die Flugsicherheit aller Flugzeugtypen in Europa verantwortlich.

Europäische Schule für Kinder der internationalen Mitarbeiter gefordert
Bis 2010 wird die Zahl der EASA-Mitarbeiter  in Köln auf 600 steigen. „Mit wachsenden Aufgaben kann diese Zahl auch auf 750 steigen.“ Für deren Mitarbeiter wurde bereits ein europäischer Kindergarten in Deutz eröffnet. Hoffnungen hegt die Agentur in Hinsicht auf eine europäische Schule. „Wir sind seit vier Jahren im Gespräch mit der Stadt und haben auch relativ schnell eine Zusage dafür bekommen. Vielleicht nimmt die Stadt die EASA auch als Anlass, tatsächlich solche eine Schule einzurichten“, so Höltgen.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung