Auszug aus der Laudation des Oberbürgermeisters für Dieter Kaspers:

Ein Leben für den Karneval
Von Charles Dickens stammt der Ausspruch "Nichts in der Welt wirkt so ansteckend wie Lachen und gute Laune." Hiervon kann man sich natürlich besonders gut in der närrischen Zeit überzeugen, denn dann dreht sich alles um Freude haben und Freude geben. Kein Wunder also, dass Hunderttausende Jahr für Jahr sich gerne dieser Veränderung unterziehen und fröhlich die berühmte fünfte Jahreszeit mitfeiern. Vor allem sind es natürlich die vielen Vereine, Gesellschaften und Korps, die das Lebensgefühl Karneval prägen. Hier wird wahrlich Großartiges zu Gunsten unseres schönsten kölschen Brauchtums geleistet. Dieter Kaspers gehört zu jenen Karnevalsbegeisterten, die immer wieder wichtige Impulse und vielfältige neue Akzente für Köln und den Kölner Karneval setzen. Für dieses langjährige Engagement hat ihm der Bundespräsident nun die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Auszeichnung wurde angeregt von Günter Friedsam. Sie  wird unterstützt vom Festkomitee des Kölner Karnevals sowie von Wolfgang Frentzen von der KG Treuer Husar, dem Mitglied des Rates der Stadt Köln Mitglied der K.G. Schnüsse Tring, Alfred Hoffmann sowie Hans Schössler von den Kölner Verkehrsbetrieben.

Trainingscamp für Kammerkätzchen und Kammerdiener
Seit 1971 ist Herr Kaspers Mitglied in der Alten Kölner Karnevalsgesellschaft "Schnüsse Tring" und seit fast zehn Jahren deren Präsident. Wer sich ein bisschen im Kölner Karneval auskennt, der weiß, dass die KG "Schnüsse Tring" ein Ossendorfer Original ist und dafür bekannt, mit ihren vielfältigen Aktionen und Initiativen das ganze Jahr hindurch das Leben in Ossendorf zu bereichern. Dies stärkt natürlich das "Wir"-Gefühl. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die KG "Schnüsse Tring" eine große familiäre Gemeinschaft ist. Hierzu hat Dieter Kaspers einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet, wobei dank seines tatkräftigen Einsatzes ein großer Schwerpunkt der Vereinsarbeit auf der Förderung des karnevalistischen Nachwuchses liegt. Dies empfinde ich als überaus positiv. Schließlich ist es für die Zukunft unseres kölschen Brauchtums wichtig, dass unsere Jüngsten schon so früh wie möglich an den Karneval herangeführt werden. Glücklicherweise sieht dies Herr Kaspers genauso, denn sein Motto heißt "Die Jugend ist unsere Zukunft". Und deshalb ermöglicht er den Jugendlichen von Kindesbeinen an eine gesellige und sportliche Freizeitgestaltung im Verein und hilft auch darüber hinaus, wo Rat und Unterstützung nötig sind. Aushängeschild der KG Schnüsse Tring sind bekannterweise die Tanzgruppen Kammerkätzchen und Kammerdiener, die seit Jahren über Kölns Bühnen wirbeln und längst ein fester Bestandteil des kölschen Fasteleers sind. Damit dies auch so bleibt, organisiert er für die Jugendtanzgruppe gemeinsam mit deren Leiter jedes Jahr eine einwöchige Fahrt in den Herbstferien
zur Durchführung eines Trainingslagers.

Arbeit für das Literarische Komitee
Darüber hinaus arbeitet Dieter Kaspers seit mehr als 30 Jahren im "Literarischen Komitees des Festkomitees Kölner Karneval" mit. Beinahe täglich ist er mehrere Stunden in der Geschäftsstelle anzutreffen und nimmt von April bis September jeden Mittwoch an Auswahlgesprächen mit karnevalistischen Nachwuchsrednern und -musikern teil. Ihm und den anderen Mitgliedern des Literarischen Komitees haben wir es zu verdanken, dass so manches karnevalistische Talent gefunden und vor allem gefördert wurde und wird. Doch nicht nur die Jugend liegt ihm am Herzen. Auch für die ältere Generation setzt er sich immer wieder gerne ein und hat schon vielen Seniorinnen und Senioren schöne Stunden bereitet. Denn seit 1975 führt die Karnevalsgesellschaft "Schnüsse Tring" regelmäßig eine Sitzung im St. Brigida Alten- und Pflegeheim in Köln-Bocklemünd durch. Dieter Kaspers war hier zunächst als Programmgestalter tätig und ist mittlerweile sogar Sitzungspräsident dieser Veranstaltung, bei der die Heimbewohner selbst den "Elferrat" stellen.

Organisation diverser Karnevalssitzungen
Darüber hinaus war er auch beratend für die Gestaltung von Karnevalssitzungen der Kölner Verkehrsbetriebe, der Bundeswehr – die durch ihre Karnevalsveranstaltungen in der Kaserne Butzweiler Hof Bürgernähe dokumentiert – und der Straßenbauer-Innung Köln tätig. Man merkt eben, dass Dieter Kaspers mit Leib und Seele für den Kölner Karneval und für die KG "Schnüsse Tring" lebt. Deshalb setzte er sich auch mit viel Engagement dafür ein, dass das Gedenken an Joseph Roesberg, einen der bedeutendsten Kölner Texter und Komponisten des 19. Jahrhunderts, wach gehalten wird. Joseph Roesberg hat u.a. das Lied "Et Schnüsse Tring oder eine moderne Dienstmagd" komponiert. Dieses Lied befasst sich ausschließlich mit der selbstbewusste Dienstmagd Katharina Mund aus Ossendorf, die nicht "op de Schnüss", also nicht auf den Mund gefallen war, und damit Namensgeberin der Karnevalsgesellschaft "Schnüsse Tring" ist.

Ein Platz für Joseph Roesberg
Dieter Kaspers sorgte dafür, dass die Straßenkreuzung Frohnhofstraße/Rochusstraße in Köln Ossendorf den Namen "Joseph-Roesberg-Platz" erhielt. Auf diesem Platz war durch die Karnevalsgesellschaft bereits 1982 der "Schnüsse Tring Brunnen" errichtet und der Stadt Köln geschenkt worden. Auch ist es Herrn ihm zu verdanken, dass das 1872 auf dem Melaten-Friedhof in Köln errichtete und durch Fliegerbomben im zweiten Weltkrieg stark beschädigte Grabmal des Dichters Roesberg auf der Grundlage von alten Bildern restauriert und auf dem Grab wieder aufgestellt wurde. So kümmerte er sich vor allem darum, die Restaurierung in Höhe von ca. 37.000 DM mit Hilfe von Spenden und aus Mitteln der Karnevalsgesellschaft zu finanzieren.

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