Heute Mittag sprachen Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Tayfun Keltek, , Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Köln mit Douglas Graf von Saurma-Jeltsch, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand, und Katharina Kiecov, Pressereferentin von Malteser International über die aktuelle Lage und die humanitäre Hilfe der Malteser International im Erdbebengebiet in Syrien und der Türkei.

Köln | Heute Mittag hat die Oberbürgermeisterin Henriette Reker zusammen mit Tayfun Keltek, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Köln und Vorsitzender des Integrationsrates NRW, die Malteser International in Köln besucht. Sie informierten sich anlässlich des Erdbeben in Syrien und der Türkei bei Helfer:innen persönlich über die aktuelle Lage. Im Rahmen des Besuchs überreichte Reker Douglas Graf von Saurma-Jeltsch, Geschäftsführender Vorstand der Maltester International, eine Spende der städtischen Mitarbeiter:innen von 10.000 Euro. Diese entstammt aus einer RestCent-Aktion.

Gleich nach dem Erdbeben im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei entsandte die Hilfsorganisation Malteser International, die in Köln ansässig ist, ein Erkundungsteam in die betroffene Region. Die Kölner:innen verschafften sich vor Ort einen Überblick über die Lage, stimmten sich mit deutschen sowie örtlichen Hilfsorganisationen ab und koordinierten die Hilfen. Eine überwältigende Menge an Menschen benötigen Hilfe, sagte Janine Lietmayer, Programmdirektorin von Malteser International heute. Es sei wichtig, dass die Hilfsorganisationen zusammenarbeiten, sodass es keine Dopplungen in der Hilfe gibt und man so schnellstmöglich Hilfe leisten kann. 18 Mitarbeiter:innen der Malteser International befanden sich bereits vor der Naturkatastrophe in der Grenzregion, da sie dort für aus Syrien Geflüchtete im Einsatz waren.

Reker spricht mit Einsatzkräften in Kilis

Reker sprach gemeinsam mit Keltek über einen Video Chat, mit Helfer:innen die derzeit noch vor Ort waren. Diese befinden sich zurzeit in der türkischen Stadt Kilis, einer Stadt, die laut ihren Angaben, weniger stark vom Erdbeben betroffen war.

Katharina Kiecov, Pressereferentin von Malteser International, berichtete heute persönlich über ihre Erfahrung im Erdbebengebiet. Kiecov war gestern aus der Region zurückgekehrt, nachdem die Malteser am Montag nach dem Erdbeben entschieden, ein Team in die Grenzregion zu schicken. Die Einreise stellte sich als schwierig heraus, da der Flughafen Gaziantep für zivile Flüge gesperrt wurde. Doch konnten sie mit dem Technischen Hilfswerk (THW) zusammen in die Region reisen. „Die Menschen vor Ort sind schwer traumatisiert“, sagte sie. „Die Menschen schlafen im Freien und wollen und können nicht zurück in ihre Häuser“, so diese weiter. „Die Menschen schlafen in ihren Autos oder in LKW-Anhängern“. Die Situation im Grenzgebiet beschrieb sie als apokalyptisch.

Vor Ort habe sie viele furchtbare Geschichten gehört. „Millionen Menschen dachten gleichzeitig, sie sterben jeden Moment“. In Gedanken blieb ihr ein älteres, Deutsch sprechendes Ehepaar, dass ihr erzählte, dass sie vergeblich auf ein Lebenszeichen des Sohnes, der Schwiegertochter und des Enkels warteten. Als Kiecov von der Geschichte erfuhr, wandte sie sich sofort an das THW, welche die Trümmer des Hauses, in dem sich 20 Menschen zum Zeitpunkt des Erdbebens aufhielten, kontrollierten. Das THW konnte jedoch keine Überlebenden lokalisieren. Doch passieren dennoch ganz viele Wunder, so Kiecov weiter. Immer wieder werden etwa überlebende Kinder in den Trümmern gefunden.

Wie kann ich helfen?

Während viele Menschen bereits fleißig Sachspenden sammeln und helfen wollen, ist es doch die finanzielle Hilfe, die jetzt benötigt wird, so Lietmayer. Einerseits sei es schwer die Gegenstände selbst ins Land zu bringen, andererseits wolle Malteser International die lokalen Geschäfte, für etwa das Kaufen von Nahrung und Kleidung, unterstützten. Wer helfen möchte, so Lietmayer, solle sich an Hilfsorganisationen oder die lokale türkische Gemeinde wenden, um direkt Familien in der betroffenen Grenzregion zu unterstützen.

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