Polizeibeamte im Kwartier Lateng am 11. November 2023 im Rahmen der Feiern zum Sessionsauftakt. | Foto: Bopp

Köln | Die Kölner Polizei hat nach eigenen Angaben rund 1.000 Beamte eingesetzt, um die Sessionseröffnung in Köln abzusichern. Im Nachgang veröffentlicht die Behörde eine Einschätzung der Lage aus ihrer Sicht.

Die Zahlen der Polizei

Die Behörde zählte bis 21 Uhr am gestrigen 11. November 2023 insgesamt 63 Platzverweise und 26 Personen überführte sie ins Polizeigewahrsam nach Kalk. Diese Menschen seien überwiegend alkoholisiert gewesen. Zudem seien 96 Strafanzeigen gestellt worden. Dabei habe es sich um die Delikte Körperverletzung, Taschendiebstahl und Sexualstraftaten gehandelt. Zwei Tatverdächtige seien vorläufig festgenommen worden. Das ist angesichts der Menschenmassen, die sich an diesem Tag in Köln befanden und vor allem viel Alkohol konsumierten, nur ein extrem geringer Prozentsatz. Um das zu verdeutlichen eine Beispielrechnung: Unter der Annahme, dass 200.000 Menschen in Köln feierten wären 96 Strafanzeigen 0,048 Prozent. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass jede Straftat individuell für sich gesehen zu Leid führt und daher zu verurteilen ist. Das steht außer Frage.

Diese Einzelfälle nennt die Kölner Polizei

In der Roonstraße wurde Pyrotechnik abgebrannt. Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt. Beamte schritten ein, als ein 18-Jähriger eine 17-Jährige auf der Zülpicher Straße gegen deren Willen auf den Mund küssen wollte. Der junge Mann soll einen Beamten gebissen haben und versucht haben, diesem seine Dienstwaffe zu entreißen. Der 18-Jährige kam ins Polizeigewahrsam und ihn erwartet nun eine Strafanzeige. Eine weitere Tätlichkeit gegen einen Polizeibeamten ereignete sich an der Zülpicher Straße auf Höhe der Meister-Ekkehart-Straße. Ein Mann schlug auf den Beamten ein und verletzte diesen an der Schulter so, dass dieser nicht mehr dienstfähig war.

Am Aachener Weiher sei es zu einer Schlägerei zwischen 10 Personen gekommen. An der „Ulrepforte“ stürzte ein 20-Jähriger mit seinem E-Scooter und verletzte sich im Gesicht schwer. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen. Insgesamt wurden 40 Menschen alkoholisiert beim Fahren mit E-Scootern erwischt und bei einigen der Führerschein eingezogen.

Die Polizei sucht Zeugen für einen Vorfall am Kölner Neumarkt. Gegen 14.20 Uhr warf eine Frau mit einer Glasflasche nach einem Autofahrer, der schwer verletzt wurde.

Security-Mitarbeiter kassiert Einlassgeld

Auch an diesem Elften im Elften steht der Verdacht im Raum, dass aus den Reihen der Sicherheitsdienste Schmiergeld für den Einlass auf der Zülpicher Straße angenommen wurde. Zeugen machten die Polizei auf den 20-Jährigen aufmerksam. Als Beamte diesen überprüften fanden sie mehrere tausend Euro und leiteten jetzt Ermittlungen ein.

Zeugen melden sich unter 0221.229-0

ag