Köln, 14.4.2008, 22:45 Uhr >
Erstmalig findet am 15. April 2008 in Deutschland der „Equal Pay Day“, der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit von Frauen und Männern, statt. In Deutschland ist die Gehaltskluft zwischen Männern und Frauen besonders gravierend: Laut Statistischem Bundesamt verdienen Frauen hier durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer. Im EU-Durchschnitt beträgt die Differenz nach Angaben der EU-Kommission dagegen 15 Prozent.

„Frauen müssen weltweit mehr als 15 Monate lang arbeiten, um das zu verdienen, was ein Mann in 12 Monaten bekommt“, erklärt Christine Kronenberg, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln und Bundessprecherin der Kommunalen Frauenbeauftragten, und weist auf die Folgen hin: „Weniger Gehalt heißt weniger investieren, weniger Altervorsorge, weniger Lebensstandard.“ Das Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern hat entsprechende Fakten ermittelt:

> Nur 1 Prozent des Weltvermögens gehört Frauen.
> Frauen verfügen über durchschnittlich 8.500 Euro an Geldanlagen, Männer über 26.000 Euro.
> Männer verdienen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2007 durchschnittlich 3.234 Euro monatlich (brutto), Frauen 2.587 Euro.
> 27,2 Prozent aller Ehefrauen wissen nicht, was ihr Mann verdient. Über 80 Prozent aller Frauen verlassen sich in finanziellen Dingen voll auf einen Mann: den eigenen, den Partner, Vater, Bruder, Freund.
> 80 Prozent aller Frauen müssen von einer Altersrente von weniger als 600 Euro leben.
> Jungen zwischen 6 und 19 Jahren erhalten 81 Euro monatliches Taschengeld, Mädchen 64 Euro.

In über 25 Städten sind mit Unterstützung des Bundesfrauenministeriums am 15. April 2008 Aktionen zu mehr Lohngerechtigkeit für Frauen geplant. In Köln findet ein Vortrag und eine Diskussionsrunde des Vereins „Business And Professional Women – Germany“ ab 18.30 Uhr in der Fachhochschule Köln, Rotunde, Claudiusstraße 1. statt.

[ag; Foto: Alexander Klau/www.pixelio.de]