Im ersten Halbjahr 2022 fuhren 9,2 Millionen Menschen mit dem rad durch Köln. Symbolbild: Bopp

Köln | Die Bürger der Stadt Köln steigen immer mehr auf das rad um. Im ersten Halbjahr haben insgesamt 9,2 Millionen Radfahrende die Kölner Dauerzählstellen passiert. Die Halbjahressumme bedeutet eine Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl entspricht dem bisherigen Topwert aus dem 1. Halbjahr 2020.

Höchste Zuwächse am Neumarkt

Die höchsten Zuwächse wurden am Neumarkt mit 35 Prozent und an der Zülpicher Straße mit 33 Prozent erreicht. Gründe hierfür könnten die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sein, die mit vermehrten Geschäftsöffnungen und Präsenzveranstaltungen an der Universität einhergingen.

Eine Abnahme von sieben Prozent ist auf der Alfred-Schütte-Allee festzustellen, wobei hierbei die Sanierung der Drehbrücke und die damit verringerte Erreichbarkeit der Strecke eine Rolle spielen könnte.

1,1 Millionen Radfahrende auf der Neusser Straße

Rund 1,1 Millionen Radfahrende konnten die neu eingerichteten Zählstellen auf der Neusser Straße und der Hohe Pforte verzeichnen, die im Juli 2021 beziehungsweise Dezember 2021 eingerichtet wurden. Auf der Neusser Straße fahren täglich knapp 3.000 Fahrräder pro Tag.

Spitzentag war der 18. Mai 2022 mit 5.638 gezählten Fahrrädern. Im Ranking mit allen Dauerzählstellen pendelt sich die Neusser Straße auf Platz 6 und die Hohe Pforte auf Platz 8 ein. Insgesamt befinden sich diese also in der oberen Hälfte der mittlerweile insgesamt 17 Dauerzählstellen in Köln.

Die Trendlinie der Kölner Dauerzählstellen gibt Auskunft darüber, wie sich die Radverkehrsmenge über die Jahre hinweg entwickelt. In diesem Fall werden nur die Dauerzählstellen betrachtet, die bereits seit 2017 existieren. Die Trendlinie zeigt insgesamt deutlich nach oben, es liegt eine durchschnittliche Steigerung von drei Prozent pro Jahr vor.

Einen großen Peek gab es im ersten Pandemiejahr 2020, als das Fahrrad häufig als sichere und schnelle Alternative zu den anderen Verkehrsmitteln genutzt wurde. Dieser Höchststand wird im 1. Halbjahr 2022 wieder nahezu erreicht (minus 0,3 Prozent). In Bezug zum ersten Halbjahr des Vor-Corona-Jahres 2019 beträgt die Steigerung rund plus acht Prozent.

Die zielgerichtete Förderung des Radverkehrs braucht eine gute und breite Datenbasis. Deshalb gibt es seit 2008 in Köln Dauerzählstellen für den Radverkehr, die über 24 Stunden Fahrräder zählen und Daten für den Radverkehr liefern.

Die automatischen Zählanlagen erfassen Radfahrende per Induktionsstreifen auf der Fahrbahn. Die Anlagen sind auf baulichen Radwegen, Fahrradschutzstreifen oder Radwegen innerhalb von Grünanlagen eingerichtet. (red03)