Köln | Mit verstärkten Kräften war die Polizei Köln beim diesjährigen Reggae-Festival „Summerjam“ von Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli, am Fühlinger See im Kölner Norden im Einsatz. Auch der Veranstalter hatte seinerseits mit einem restriktiveren Campingkonzept und Zugangskontrollen für mehr Sicherheit als in den Vorjahren gesorgt. Auf dem Summerjam soll eine Festival-Besucherin in ihrem Zelt vergewaltigt worden sein. Die Polizei Köln ermittelt in dem Fall und sucht nach Zeugen.

Insgesamt fällt die polizeiliche Bilanz angesichts von circa 30.000 Besuchern – vor allem bezüglich der festgestellten Eigentumsdelikte – demzufolge positiver aus als noch in 2015. Waren seinerzeit insgesamt 212 Diebstähle angezeigt worden, haben Langfinger in diesem Jahr nach aktuellem Kenntnisstand der Kölner Beamten in 99 Fällen ihr Unwesen in Zelten und Fahrzeugen getrieben.

Hochalkoholisierter Brüder gehen auf benachbarte Camper los

In der Gesamtbetrachtung weniger Aggressionspotential als im letzten Jahr belegen aktuell insgesamt fünf Körperverletzungsdelikte – 2015 mit insgesamt 13 Delikten. Hierunter fällt allerdings das Auftreten zweier hochalkoholisierter Franzosen, jeweils 23 und 30, die bereits am Freitagabend, 1. Juli, beim Zeltaufbau pöbelnd aus der Rolle fielen. Mit Fäusten gingen die Brüder auf benachbarte Camper los und beschädigten deren Bekleidung und Zelte. Anstatt des von den eingesetzten Beamten erfragten Personalausweises griff sich der 23-Jährige eine Bierflasche und führte sich auch gegenüber den Polizisten unkooperativ und aggressiv auf. Zusammen mit seinem Bruder wurde der Mann festgenommen und zur Wache gefahren. Ein Atemalkoholtest bei dem Jüngeren ergab circa 1,8 Promille, der Ältere brachte es auf etwa 2,2 Promille. Gegen beide ordnete ein Richter die Blutprobenentnahme an. Die beiden Festgenommenen müssen sich nun in Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten, der 23-Jährige zusätzlich wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Kriminalkommissariat ermittelt wegen des Verdachts der Vergewaltigung

Am frühen Montagmorgen, 4. Juli, verging sich nach derzeitigem Kenntnisstand ein bislang Unbekannter an einer Festival-Besucherin. Gegen 6.20 Uhr alarmierten die Geschädigte und weitere Zeugen die Polizei. Unmittelbar zuvor war es im Zelt der Frau zu dem Übergriff seitens des als „circa 25-30-jährig, 1,75 Meter groß und dunkelhäutig“ Beschriebenen gekommen. Der Flüchtige hat laut Angaben der Geschädigten ein auffälliges Gebiss mit Zahnlücke sowie kurze, abrasierte Rasta-Locken. Bekleidet war der Mann mit einem T-Shirt mit hinten aufgedrucktem „Bob-Marley-Kopf“. Des Weiteren trug der Angreifer Sandalen und grau-beige Socken.

Das Kriminalkommissariat 12 ermittelt wegen des Verdachts der Vergewaltigung gegen den Mann. Zeugen werden dringend um sachdienliche Angaben zu Identität und Aufenthaltsort des Beschriebenen gebeten. Im Vorjahr waren insgesamt 16 Sexualstraftaten zur Anzeige gebracht worden.

Zur Stunde liegen bei der Kölner Polizei noch keine Erkenntnisse zu Raubdelikten auf dem Veranstaltungsgelände vor. Im letzten Jahr gab es insgesamt drei Raubdelikte. Die Zahl der festgestellten Betäubungsmittelverstöße beläuft sich mit 155 Anzeigen etwa auf Vorjahresniveau.

Autor: ib