Köln, 18.10.2007, 6:30 Uhr >
  Sehr ehrenvoll, aber auch traurig, begann die Hauptversammlung des Festkomitees Kölner Karnevals am Montag. Alle Anwesenden
gedachten in einer Schweigeminute dem erst am Vortag verstorbenen Ehrenpräsidenten Hans-Horst Engels. In einer sehr harmonisch verlaufenden Veranstaltung wurde der Vorstand entlastet, Markus Ritterbach, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, berief neue Mitglieder in den Vorstand. Verabschiedet wurden auch eine neue Ordnung für das Tragen von Uniformen und 11 Leitsätze für den Kölner Karneval.

Foto oben: Der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval Markus Ritterbach stellte 11 Leitsätze zum Kölner Karneval vor.

Domgottesdienst, stilvolle Proklamation und ein Dreigestirn der leisen Töne
Der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval berichtete über die Aktivitäten des letzten Jahres und kündigte an, dass am Domgottesdienst, der bei allen
Beteiligten, auch Kardinal Meissner gut ankam, festgehalten werde. Der Domgottesdienst soll zur guten Tradition werden. Der Präsident führte weiter aus, dass auch die Proklamation mit der Integration des "Loss mer singe" Themas gelungen sei, wie auch die Kinderproklamation, die in der vergangenen Session erstmals im Karnevalsmuseum stattfand. Auch an diesem Ort und der Organisation werde man festhalten. Das Dreigestirn der Session 2007 um Prinz Jacky I lobte Ritterbach als ein Dreigestirn der leisen Töne. Auch der Rosenmontagszug habe durch die "Puttekaschöttche" gewonnen und erlebte 2007 eine "grandiose Eröffnung", so Ritterbach weiter. Die Weichen seien mit der Gründung der Akademie des Literarischen Komitees und der gelungenen Nachwuchsarbeit richtig gestellt. Das Motto der kommenden Session "Jeschenke för Kölle – Uns Kulturkamelle" werde den kulturellen Beitrag des Kölner Karnevals in Tiefe und Leichtigkeit transportieren und mit dem schon vorgestellten designierten Trifolium sei man bestens für die kommende sehr kurze Session 2008 gerüstet. Nicht ohne Stolz verkündete Markus Ritterbach: "Der Kölner Karneval spielt weltweit in der ersten Liga".

Veränderungen im Vorstand
Einen großen Block der Jahreshauptversammlung nahm die Vorstellung der Bilanzen für das Geschäftsjahr 2006/2007 ein. Das Geschäftsjahr konnte positiv abgeschlossen werden, die Jahresabschlüsse festgestellt werden und der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Innerhalb des Vorstandes des Festkomitees Kölner Karneval gab es einige Veränderungen. So wird Uwe Brüggemann neben dem Ressort Weiterbildung/Seminare auch das Finanzwesen übernehmen. Eckhardt Otte sen. scheidet aus Altersgründen aus dem Vorstand aus. Hier wurde Alexander Dieper in den letzten Jahren eingearbeitet und er wird die Funktion des stellvertretenden Leiters des Rosenmontagszuges einnehmen. Bernd Höft bisher Sonderbeauftragter des Präsidenten wird in den geschäftsführenden Vorstand aufgenommen und die Ressorts Strategie und Protokoll übernehmen. Alfred Kröll wird den Bereich Tribünen und Organisation unter seinen Fittichen vereinen, aus privaten Gründen scheidet Viola Kammann aus dem Vorstand aus. Dr. Heinz-Peter Schnepf, der bislang die Finanzen betreute, wird Internationale und Nationale Kontakte und das Karnevalsmuseum betreuen.

Zwei neue hospitierende Mitglieder
Helmut Urbach, im Festkomitee zuständig für die Mitgliederbetreuung konnte die Aufnahme von zwei neuen hospitierenden Mitgliedsgesellschaften anzeigen. Zum einen sind dies die Fidelen Fordler, für die die "Nippeser Bürgerwehr" und die Löstigen Paulaner bürgten und zum anderen die "Pänz vun der Pädsbahn", für die die KG Schnüsse Tring und die Bürgergarde blau-gold bürgten. Beide Gesellschaften wurden einstimmig aufgenommen. Der Leiter des Rosenmontagszuges Christoph Kuckelkorn berichtete über den Stand der Vorbereitungen für den nächsten Rosenmontagszug und das die ersten Entwürfe fertig seien, aber noch hinter verschlossenen Türen versteckt sind.

Richtlinien und Leitlinien
Verabschiedet wurde auch eine Richtlinie zum Tragen karnevalistischer Kostüme und Uniformen durch Mitglieder, die wir hier in Teilen wiedergeben. Die schreibt vor, dass karnevalistische Uniformen nur in der sogenannten "5. Jahreszeit zu tragen sind", ausgenommen werden lediglich Veranstaltungen mit Repräsentationscharakter im Ausland, Fototermine und das Spalierstehen bei Hochzeiten von Mitgliedern der Gesellschaften und für Tanzgruppen die Vorstelltermine. Als „5. Jahreszeit“ ist der Zeitraum zwischen dem 02.11. und dem Samstag vor dem 1. Advent sowie zwischen dem 01.01. und Karnevals-Dienstag zu verstehen (Volkstrauertag und Totensonntag ausgenommen). Neben vielen weiteren Formalia gab man sich aber auch 11 Leitsätze für den Karneval, die im Original (kursive Schreibweise) hier wiedergegeben sind:

Leitsätze des Kölner Karnevals

Präambel
Der Kölner Karneval ist ein Lebensgefühl, hat eine hohe emotionale Komponente und braucht Qualitätskriterien für seine ehrenamtliche Arbeit. Wir im Hause des Festkomitees haben uns intensiv damit beschäftigt. Es sind Leitsätze, die wir für unsere Arbeit formuliert haben und die wir auch unseren Gesellschaften als Empfehlung aussprechen. Das Selbstverständnis des Kölner Karnevals wird durch die folgenden 11 Leitsätze dokumentiert.

11 Leitsätze des Kölner Karnevals

1. Der Kölner Karneval ist eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale der Stadt Köln und soll auch so gemäß seiner Bedeutung verstanden und behandelt werden.

2. Der Kölner Karneval soll ein Fest für alle sein: volksnah, verbindend, integrativ.

3. Der Kölner Karneval soll helfen, Kindern und Jugendlichen eine Basis und Perspektiven zu geben.

4. Der Kölner Karneval soll sich in der Öffentlichkeit positiv darstellen.

5. Der Kölner Karneval fördert aktiv Brauchtum und Kultur; zugleich soll der Kölner Karneval zukunftsorientiert und innovativ sein.

6. Der Kölner Karneval soll durch das Ehrenamt getragen werden.

7. Der Kölner Karneval übernimmt gesellschaftliche Verantwortung.

8. Der Kölner Karneval muss auf finanziell sicheren Beinen stehen.

9. Der Kölner Karneval soll eine hohe Qualität und adäquates Niveau haben.

10. Der Kölner Karneval hat eine Spiegelfunktion: gesellschaftskritisch, werteorientiert und unabhängig.

11. Der Kölner Karneval hat Humor und Leichtigkeit.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung.