Während der Engel auf der Spitze des Fastnachtsbrunnens lustig seine Trommel schlägt, sprudelt und gurgelt das Wasser munter in dem Brunnenbecken. Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach und  Michael Eppenich, Leiter des Grünflächenamtes, gönnen sich bei den heutigen heißen Temperaturen eine kleine Erfrischung und tauchen ihre Hände tief in das kühle Nass. Dank des Festkomitees Kölner Karneval fließt auch in diesem Jahr das Wasser im Brunnen. Denn wie in der Vergangenheit spendet das Festkomitee auch 2009 die Unterhaltskosten für den Brunnen in der Kölner Altstadt. Die Stadt Köln ist höchst erfreut über das Engagement des Festkomitees. Michael Eppenich merkte heute an, „es gibt och zahlreiche weitere Brunnen, für die die Stadt einen Sponsor sucht“.

Die nötigen 1.600 Euro gibt das Festkomitee gerne. „Brunnen verschönern unsere Stadt. Da möchten wir mit gutem Beispiel voran gehen“, betonte Ritterbach. Dank des Festkomitees wurde es im Jahr 2006 überhaupt erst möglich, dass der Fastnachtsbrunnen wieder in Betreib genommen werden konnte. Denn damals taten sich viele Karnevalsgesellschaften zusammen, um die Instandsetzung für den Brunnen zu bezahlen. Für über 7.000 Euro ließ das Festkomitee den Brunnen 2006 erparieren und eine neue Frischwasser-Umwälzpumpe einbauen.

Infobox: Der Fastnachtsbrunnen
Der Fastnachtsbrunnen auf dem Gülichplatz vor dem Haus Neuerburg in der Kölner Altstadt wurde 1913 von Georg Grasegger aus Bronze geschaffen. Von einem sehr niedrigen Sockel aus erhebt sich die hohe Brunnenschale. Die an der Außenseite der Schale in Tanzbewegung dargestellten vier Paare stehen auf kleinen Konsolen. Aus der Mitte dieser Brunnenschale erhebt sich eine schlanke, hohe, nach oben sich verjüngende Spindel, die an ihrem oberen Ende von einer kleinen Trommel schlagenden Putte bekrönt wird, die eine kleine Pfeife im Mund hält. Sie soll an den Stifter erinnern, das Haus Neuerburg, das sich für die Erneuerung der im Ersten Weltkrieg abhanden gekommenen Brunnenspindel einsetzte. Sie trug zuvor einen kölnischen Doppeladler.

Die Wasserspeier im unteren Viertel der Brunnenspindel sind Fischleiber. Die Freude an der Musik, die untrennbar mit dem Karneval verbunden ist, wird durch die musizierenden Putten am Brunnen und die bekrönten, Trommel schlagenden Figuren zum Ausdruck gebracht. Mit dem Karneval in Verbindung stehen ebenfalls die tanzenden Paare. Die „Goldenen Lyskircher Helligen Knäächte und Mägde“, die immer aus dem Bauernstand gestellt wurden, trugen während der Prozession die kirchlichen Geräte sowie die Heiligenfiguren. Am Nachmittag versammelten sie sich auf der Kirmes zum Reigentanz, später wurden Sie im Rosenmontagszug aufgenommen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung