Der diesjährige Preisträger des Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums für Komponisten im Bereich der E-Musik, Yasutaki Inamori, nimmt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am 5. Oktober 2011 in der Kunststation Sankt Peter aus der Hand von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes entgegen. Anschließend führen verschiedene Interpreten eine Reihe von Stücken des Komponisten auf.  Inamori, geboren 1978 in Tokio, studierte von 2003 bis 2009 Komposition an der Gagukei-Universität in Tokio, wo er 2007 seine Bachelor- und 2009 seine Masterprüfung ablegte. Anschließend nahm er ein Masterstudium für Elektronische Komposition bei Johannes Schöllhorn und Michael Beil an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln auf. Die Jury überzeugte die originelle Synthese zwischen östlicher und westlicher Musikkultur, die Yasutaki Inamori in seinen Kompositionen gefunden habe. Unverkennbar sei seine Herkunft aus der musikalischen Tradition Japans. Das zeige sich in der Verwendung klassischer japanischer Instrumente wie der Bambusflöte Shakuhachi und der Zither Koto. Vor allem aber die große Sensibilität für feine Nuancen der Klangfarben und Spieltechniken der Instrumente, mit der sich japanische und europäische Erfahrungen in seiner Musik begegnen, offenbare seine ostasiatischen Wurzeln.

„In dem Ensemblestück mit dem Titel „Quid rides?“ – „Was gibt’s da zu lachen?“ verwendet er“ – so heißt es weiter – „neue Spielarten der Instrumente, die ein Panorama von Klängen erzeugen, vom Geräusch über Zwischenstufen bis zum Ton. Dass die Musiker dafür auf der Bühne viele ungewöhnliche Handlungen mit ihren Instrumenten darzustellen haben, lässt eine Art von musikalischem Theater entstehen, das Inamori auf vergnügliche Weise ausspielt. Mit kleinen absurden Aktionen gibt er den Instrumenten regelrechte ‚Theaterrollen’, die ihren Charakter zur Schau stellen, ein wenig wie in einer instrumentalen Comedia dell’Arte. Das Ergebnis sei ein feiner, häufig sogar verborgener Humor, der von zarten Andeutungen gelegentlich auch bis zur derben Clownerie reiche. Der Eintritt zu dem Preisträgerkonzert ist frei.

[cs, Foto: Tina Schlief Dülmen | www.pixelio.de]