Köln | Fortis Colonia lädt am 16. und 17. Juni dazu ein, die Festungs-Bauwerke in Köln kennen zu lernen. Zahlreiche Bauten, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind, öffnen an diesem Tag ihre Tore. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die mittelalterliche Stadtbefestigung.
Köln ohne Festungen undenkbar
„Ohne die Festungen wäre Köln nicht denkbar“, betonte heute Dr. Henriette Meynen von Fortis Colonia. Auch heute noch prägten die Festungsbauten des Mittelalters sowie der Römer- und Preußen-Zeit das Kölner Stadtbild – und das nicht nur aufgrund der beiden wohl einzigartigen Grüngürtel rund um die Domstadt. Zum dritten Mal lädt der Verein nun zu einem Wochenende der Denkmäler ein. Am 16. und 17. Juni 2012 öffnen zahlreiche Bauten, die sonst nicht für die Bürger zugänglich sind. In Führungen, Vorträgen und Spaziergängen können Besucher die Stadtmauer und die Forts entdecken. Erstmals werden dabei Veranstaltungen im Bayenturm in der Bottmühle und im Girkeller, dem ältesten Gewölbe-Keller Kölns, angeboten. Einen seltenen Blick können Teilnehmer auch in die Tore der mittelalterlichen Stadtmauer werfen.
Einige dieser Tore werden heute von Traditionskorps des Kölner Karnevals beheimatet. Die Gesellschaften kümmern sich nicht nur um das kölsche Brauchtum, sondern sorgen so auch für den Erhalt der Geschichte. Normalerweise können die Tore nur in angemeldeten Gruppen-Führungen besichtigt werden. Am Wochenende von Fortis Colonia können Bürger nun ohne Anmeldung die Türme der Stadtmauer entdecken. Eine besondere Überraschung wartet auf die Gäste dabei an der Severinstorburg. Dort werden die Gruppen „Ritter der Tafelrunde“ und „Freie Ritter zu Köln“ eine Stadtwache abhalten. Wie im Mittelalter werden sie in historischen Kostümen alle Passanten erst nach einer Prüfung durch das Tor in die Stadt einlassen. Zu den Highlighst wird auch die Veranstaltung am Fort X am Neusser Wall zählen. Dort können Besucher nicht nur den Festungsbau besichtigen, sondern zudem Soldaten in preußischer Uniform und eine historische Waffenausstellung betrachten.
Schwerpunkt Mittelalter
Insgesamt öffnen an diesem Wochenende rund 28 Bauten ihre Tore. Dazu bietet Fortis Colonia ein buntes Programm mit über 30 Veranstaltungen an. Die sollen unter anderem auch zeigen, wie das Stadtbild heute noch von den Bauten beeinflusst wird. Dazu lädt Meynen selbst etwa zu einem Spaziergang vom Severinstor bis zur Eigelsteintorburg ein. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt in diesem Jahr auf der mittelalterlichen Stadtmauer Kölns. Zu sehen sein werden jedoch auch römische und preußische Festungsbauten.
Tag der Forts entfällt
Das Wochenende wird in diesem Jahr vermutlich die einzige Gelegenheit sein, die Festungsbauten zu besichtigen. Denn der seit 2004 jährlich stattfindende Tag der Forts wird 2012 ausfallen. Zu dem Aktionswochenende hat der Verein einen Stadtplan veröffentlicht, auf dem alle Veranstaltungen und Festungs-Bauten eingezeichnet sind. Der Plan eignet sich auch für historische Spaziergänge vor und nach diesem Wochenende. Erhältlich ist die Karte kostenlos in den Bezirksrathäusern, im Bürgerladen, im Stadtmuseum sowie in teilweise im Einzelhandel. Das gesamte Programm finden Sie unter www.fortis-colonia.de
Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Zwischenwerk VIIIb