Paris | aktualisiert 14:45, 20:30, 23:42 Uhr | In Frankreich hat am Sonntag die erste Runde der Wahl des neuen Staatspräsidenten begonnen. Dabei können rund 44,5 Millionen wahlberechtigte Franzosen in knapp 85.000 Wahllokalen ihre Stimme abgeben. In den Umfragen liegt der sozialistische Herausforderer François Hollande knapp vor dem konservativen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy. Eines ist heute schon klar, es wird eine Stichwahl zwischen Holland und Sarkozy geben.

Wahl in Frankreich: Hollande gewinnt ersten Wahlgang gegen Sarkozy

23:42 Uhr > Der Sozialist François Hollande hat den ersten Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahlen gegen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy für sich entscheiden können. Laut Nachwahlbefragung kam Hollande auf bis zu 29,2 Prozent der Wählerstimmen, sein Konkurrent Sarkozy nur auf bis zu 27 Prozent. Der Linkskandidat Jean-Luc Mélenchon konnte zehn bis 13,5 Prozent und der Zentrumspolitiker François Bayrou acht bis zehn Prozent der Stimmen auf sich vereinen.“Das Ergebnis ist ein Vertrauensvotum für mein Projekt für Frankreich“, sagte Hollande unter dem Jubel seiner Parteifreunde. Gleichzeitig gab dieser Sarkozy eine Mitschuld am überraschend hohen Abschneiden der Rechtsextremen Marie Le Pen. Nie zuvor habe die Front National ein derartiges Niveau bei einer Präsidentschaftswahl erreicht.“Das ist ein neues Signal, das in der Republik ein Aufbegehren nötig macht“, erklärte Hollande. Le Pen hatte ein derartiges Ergebnis vorhergesagt und gewann die erste Runde mit rund 20 Prozent. „Nichts wird mehr sein, wie es war“, betonte sie und kündigte ihre künftige Rolle an: „die einzige und wirkliche Opposition zu sein“. Herausforderer Sarkozy trat trotz des Ergebnisses kämpferisch vor seine Wähler. „Die Franzosen brauchen Klarheit“, betonte der Präsident. „Ich verspreche Ihnen, alle meine Energie aufzuwenden, die ich habe.“

Es werde darum gehen, wer die Verantwortung für das Leben übernehme und die Franzosen in den kommenden fünf Jahren verteidigen werde. Bis zur Stichwahl am 6. Mai forderte der Staatschef daher drei TV-Debatten. Sollte Hollande dann in zwei Wochen das Rennen machen, wäre er der zweite sozialistische Präsident Frankreichs. François Mitterrand schied vor 17 Jahren aus dem Amt und übergab die Führung an Sarkozys Parteifreund Jacques Chirac.

Wahl in Frankreich: Hollande laut Nachwahlbefragung mit 29,3 Prozent vorne

20:30 Uhr > Im ersten Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahlen liegt der Sozialist François Hollande laut ersten offiziellen Hochrechnungen mit 29,3 Prozent vor seinem Kontrahenten Nicolas Sarkozy. Den Angaben zufolge kommt der amtierende Präsident derzeit auf 26,0 Prozent. Die Rechtsextreme Marie le Pen kommt aktuell auf 18,2 Prozent, Jean-Luc Mélenchon von der Front de gauche kann 11,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und François Bayrou von der Mouvement démocrate kommt auf 9,1 Prozent.Damit muss Sarkozy aller Voraussicht nach die erwarte Niederlage hinnehmen. Dies zeichnete sich bereits bei den vorläufigen Ergebnissen aus den französischen Überseegebieten Guyana, Guadeloupe, der Karibikinsel Saint Martin sowie in Saint Pierre und Miquelon ab. Hier erreichte Hollande Medienberichten zufolge zwischen 33 und 57 Prozent. Die endgültige Entscheidung fällt jedoch erst in einer Stichwahl am 6. Mai. Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei 70,6 Prozent nach Angaben des Innenministeriums und damit leicht unter der von 2007.

Bislang durchschnittliche Beteiligung bei französischer Präsidentenwahl

14:45 Uhr > Die erste Runde der französischen Präsidentenwahl hat am Sonntag mit einer durchschnittlichen Wahlbeteiligung begonnen. Bis zum Mittag hatten knapp 28,3 Prozent der rund 44,5 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, teilte das französische Innenministerium mit. Vor fünf Jahren lag die Wahlbeteiligung zur gleichen Zeit bei rund 31 Prozent.

13:30 Uhr > In der ersten Runde der Wahl treten insgesamt zehn Kandidaten an, darunter die rechtsextreme Politikerin Marie Le Pen von der Front National und der Chef der Linksfront, Jean-Luc Mélenchon. Die beiden werden voraussichtlich um den dritten Platz streiten. Für eine Wahl zum Präsidenten wird in Frankreich die absolute Mehrheit benötigt.
Eine endgültige Entscheidung wird daher wahrscheinlich erst bei einer Stichwahl am 6. Mai fallen. In den französischen Überseegebieten wie Guyana oder Guadeloupe hatten die Präsidentschaftswahlen wegen der Zeitverschiebung bereits am Samstagmorgen (Ortszeit) begonnen. Mit ersten Hochrechnungen wird gegen 20 Uhr nach Schließung der Wahllokale gerechnet.

Autor: dts