Das Symbolbild zeigt den Kölner Dom

Köln | Die Kölner Kirchen bieten Friedensgebete und Fürbitten zum Konflikt um die Ukraine in Kölner Kirchen an, auch im Kölner Dom. Zudem äußern sie sich zum russischen Angriffskrieg.

Im Dom

Ab sofort haben alle Menschen, denen der Friede in der Welt am Herzen liegt, die Möglichkeit, täglich zwischen 6 und 20 Uhr im Dom eine Kerze für dieses Anliegen zu entzünden oder in der „Kapelle der Barmherzigkeit“ einen Eintrag für das ausliegende Fürbittbuch zu verfassen. Die dort formulierten Gedanken werden in den Domgottesdiensten aufgegriffen. Heute Abend wurde ab 18 Uhr eine Andacht für den Frieden im Dom gehalten. Aus großer Sorge um die Menschen im Krisengebiet lädt das Kölner Domkapitel darüber hinaus am kommenden Samstag, 26. Februar, um 12 Uhr zu einem Friedensgebet am Vierungsaltar des Kölner Domes ein, das von Dompropst Msgr. Guido Assmann gehalten wird.

Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine zum Krieg in der Ukraine: „Es herrscht Krieg in Europa. Der Angriff Russlands auf die Ukraine macht mich fassungslos. Der russische Präsident setzt den Frieden in Europa und der ganzen Welt au’s Spiel. Und er zeigt sein wahres Gesicht, indem er mit zynischer Begründung Völkerrecht bricht, einen souveränen demokratischen Staat überfällt sowie Angst, schweres Leid und Tod über die Menschen bringt.


Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in der Ukraine sowie bei allen Ukrainerinnen und Ukrainern, die in Köln leben und sich um ihre Familien und Freunde sorgen. Ich denke besonders an die Gläubigen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Patriarchat Kiew in Köln sowie der Ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde in unserem Erzbistum.“

Auf seiner Homepage lädt das Stadtdekanat Köln dazu ein, sich an einem Online-Friedensgebet der Internationalen Katholischen Friedensbewegung pax christi zu beteiligen, das pax-christi-Präsident Bischof Peter Kohlgraf und der Geistliche Beirat Klaus Hagedorn am Freitag, 25. Februar, um 18 Uhr halten. (www.katholisches.koeln/stadtkirche/aktuelles/Ukraine-Online-Friedensgebet-von-pax-christi-25.-Februar—Papst-fuer-Friedenstag-2.-Maerz—Stadtdechant-im-Gebet-an-der-Seite-der-Menschen/)

Die evangelische Kirche in Köln

Statement von Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Ev. Kirchenverbandes Köln und Region, zum Krieg in der Ukraine:
„Seit 1945 herrscht in Europa eine Friedensordnung, die Menschen nach den beiden Weltkriegen mit unermesslichen äußeren und inneren Leid Erfahrungen des Friedens beschert hat, für die man nur dankbar sein – nach den aktuellen Erfahrungen umso mehr. Diese Friedensordnung wurde gefährdet in Zeiten des Kalten Krieges und der Bürgerkriegsjahre im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Mit dem Fall der Mauer 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands wurden uns Jahrzehnte einer neuen Friedenslage geschenkt. Es war ein langer Frühling der Freiheit und des Friedens in der Mitte Europas. Das scheint Vergangenheit zu sein. Die Sicht Russlands auf Europa hat sich in den letzten Jahren offenbar tiefgreifend gewandelt. Präsident Putin bringt nun mit seinem Einmarsch, dem Krieg gegen die Ukraine großes Leid, Tod, Unsicherheit und Angst zu den Völkern Europas.

Es ist nicht erkennbar, welche Haltepunkte die Aggression Russlands gegen die souveräne Ukraine finden könnte. Es erfüllt mich mit großer Sorge, dass das Völkerrecht in Europa so massiv gebrochen wird. Es ist erschütternd, wie unverhohlen der Hass, der Zynismus und die Häme Russlands bzw. seines Präsidenten gegenüber dem Nachbarvolk sichtbar wird.

Wir können diese Not Gott klagen, im Gebet an die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine und ihrer Nachbarländer denken und für die politisch Verantwortlichen auf allen Seiten beten. Es ist ein Ausdruck unseres Mitgefühls und der Nähe zu den Leidtragenden, dass in vielen unserer Gemeinden, evangelisch, katholisch, orthodox und ökumenisch, nun Friedensgebete stattfinden. Wir spüren die Ohnmacht und Angst angesichts dieser militärischen Gewalt. Wir wissen, dass friedliches Zusammenleben der Völker Europas möglich ist und hoffen trotz allem darauf, dass dieser Frieden wieder zu gewinnen ist.“