Für nur 10 Euro ersteigerte sich ein älterer Herr heute am Kölner Airport eine unscheinbare, schwarze Reisetasche. Er hoffte, auf den Schatz eines unbekannten, vormaligen Besitzers. Sein Kauf wurde jedoch zum Spaß aller Anwesenden. Denn als der Kölner die Tasche nach dem Kauf öffnete, fand er seidene Damen-Wäsche darin. Das Ersteigern von verschlossenen Koffern und Taschen ist nur etwas für Mutige. Denn wer den Koffer ersteht, weiß noch nicht, was ihn erwartet. Bis zu 100 Euro wurde heute für Reisekoffer geboten. Ganz böse Überraschungen drohen den Käufern allerdings nicht. Zwar liegen alle Fundsachen immer mindestens seit einem Jahr am Flughafen, vor der Versteigerung werden aber aus allen Taschen vergammelte Lebensmittel und dergleichen entfernt – dreckige Urlaubswäsche kann sich allerdings schon darin finden.


Unzählige verschlossene Taschen und Koffer warteten heute auf ihre neuen Besitzer


Schnäppchen-Jagd am Terminal 2
Seit über 20 Jahren versteigert der Flughafen Köln/ Bonn Fundsachen im Terminal 2. Dabei werden nur Sachen versteigert, die bereits seit mindestens einem Jahr im Fundbüro aufbewahrt werden. Die Auktion ist inzwischen gut besucht. Rund 200 Menschen hofften heute am Terminal auf ein Schnäppchen. Erstmals wurde die Versteigerung in diesem Jahr mit Bieterkarten durchgeführt, denn die Aktion wurde von dem Auktionshaus Wendt übernommen. Heute kamen rund 1.350 Objekte unter den Hammer. So viele waren es noch nie. Besonders häufig werden Jacken liegen gelassen. Sie wurden heute daher gleich in großer Stückzahl in Müllsäcken versteigert. Zu den üblichen Fundsachen gehören aber auch Uhren, Handys, Brillen, Kinderwagen, Schmuck und Hüte. Ein Kölner erstand für 25 Euro gleich eine ganze Kiste voller Hüte. "Für Karneval", verriet er.

Wie in den vergangenen Jahren wird der Erlös der Auktion einem guten Zweck gespendet. Jährlich kommt dabei laut dem Flughafen ein hoher vierstelliger Betrag zusammen. Wem das Geld der heutigen Versteigerung zugute kommt, steht noch nicht fest. "Es wird aber ein Projekt aus der Region", so Flughafen-Sprecher Alexander Weise.

[cs]