Garmisch-Partenkirchen | Auf dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau haben die Staats- und Regierungschefs ein verbindliches Zwei-Grad-Ziel zur Begrenzung der Erderwärmung vereinbart. Man bekenne sich zudem zu dem Ziel, ab 2020 aus privaten und öffentlichen Geldern 100 Milliarden Dollar zum Klimaschutz bereitzustellen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Abschlusspressekonferenz. Auch die Opfer von Klimakatastrophen sollten besser unterstützt werden.

Eine erste Reaktion gab es schon wenige Minuten später von Greenpeace: „Elmau hat geliefert – die Vision einer globalen Energiewende hin zu 100 Prozent Erneuerbaren hat heute deutlich Konturen gewonnen“, hieß es in einer Mitteilung. Die G7-Erklärung heiße übersetzt, dass spätestens bis 2050 alle Industriestaaten aus Energien wie Kohle und Öl aussteigen müssten. „Damit das eine wirklich gute Nachricht wird, muss jetzt noch die Hintertür für gefährliche Scheinlösungen wie Atom und CCS verriegelt werden“.

Greenpeace sprach von einem „Erfolg von Merkel und Obama, die Klimaschutz-Blockierer Kanada und Japan heute überzeugt zu haben“. Weiterhin herrschte bei den G7-Teilnehmern offenbar Einigkeit, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen, falls der Ukraine-Konflikt weiter eskaliere, so Merkel am Montagnachmittag. Dieses Thema habe aber aber keinen allzu großen Raum eingenommen, ließ die Bundeskanzlerin auf der Pressekonferenz durchblicken.

Die G7 wollten außerdem, dass Griechenland Teil der Eurozone bleiben solle, so Merkel. Dies aber nur, wenn in Athen Vereinbarungen umgesetzt würden. „Es ist nicht mehr viel Zeit“, so Merkel.

Obama: „Noch keine endgültige Strategie gegen Islamischen Staat“

US-Präsident Barack Obama hat eingeräumt, noch keine Antwort auf den sogenannten „Islamischen Staat“ zu haben. „Es gibt noch keine endgültige Strategie gegen den IS“, sagte Obama zum Ende des G7-Gipfels in Deutschland. Eine abgerundete Strategie erfordere auch Zusagen der regionalen Partner, insbesondere des Iraks, und die gebe es noch nicht.

Man wolle künftig versuchen, die irakischen Sicherheitskräfte besser auszubilden und auszurüsten. Da wo dies bereits geschehen sei, arbeiteten die Iraker effektiv, ansonsten gebe es aber eine eher schlechte Moral in der irakischen Armee, so Obama. Konkrete Zusagen über ein stärkeres militärisches Engagement machte der US-Präsident nicht.

Doch es sei klar, dass „alle Länder mehr tun wollten“, so Obama. Dazu gehöre auch eine Eindämmung des Zustroms ausländischer Kämpfer zum IS.

Autor: dts