Bukarest | Bundespräsident Joachim Gauck hat vor einem Rückfall Europas in nationalistische Positionen gewarnt. „Wir wollen nicht vergessen, welches Unheil der Nationalismus über Europa gebracht hat“, sagte Gauck anlässlich seines Staatsbesuchs in Rumänien in der Nationalbibliothek Bukarest.

„Der Frieden in Freiheit ist in Europa keine Selbstverständlichkeit. Weder ist er von selber entstanden, noch wird er von selber erhalten bleiben.“ Es wäre „absurd“ und „zerstörerisch“, „wenn die eine große Grenze durch Europa, die wir vor einem Vierteljahrhundert gemeinsam glücklich überwunden haben, nun durch viele neue Grenzen abgelöst würde“, so das deutsche Staatsoberhaupt. Gauck spielte dabei auch auf die „Brexit“-Debatte an: „Wenn ich an die großen Themen unserer Zeit denke – Sicherheit, Klimaschutz oder nachhaltiges Wirtschaftswachstum –, so ist es mir manchmal rätselhaft, wie manche glauben können, dass vitale Interessen unserer Gesellschaften durch die Europäische Union nicht wirkungsvoller geschützt und auch global vertreten werden können, als es je ein einzelnes Mitglied heute noch könnte.“

Autor: dts