Auf Einladung des Festkomitees Kölner Karneval fährt beim Rosenmontagszug 2012 zum ersten Mal ein Wagen für UNICEF mit. Der Wagen thematisiert die schwierige Situation Not leidender Kinder in der Ukraine, das mit Polen in diesem Jahr Gastgeberland für die Fußball-Europameisterschaft ist. Auf dem Persiflage-Wagen ist ein Fußballspieler zu sehen, der den Ball mit einem Fallrückzieher in das eigene Tor schießt. Neben ihm hebt ein Platzwart den Rasen des Spielfeldes an und kehr die Probleme ukrainischer Kinder „unter den Teppich“ – darunter Prostitution, Drogen und AIDS. Für sein Verhalten zeigt ihm der Schiedsrichter die Rote Karte. „Es ist die Aufgabe des Narren, der Welt den Spiegel vorzuhalten“, erklärte Zugleiter Christoph Kuckelkorn bei der Vorstellung des Wagens, der bisher geheim gehalten wurde. „Wir haben UNICEF bewusst eingeladen, um in Gemeinschaft ein Bewusststein für die Situation der Kinder zu schaffen, die im Land der Gastgeber der Fußball-EM zu Hause sind.“ Es freue ihn sehr, die Tradition fortzuführen, im Rosenmontagszug auch kritischen Themen eine Plattform zu bieten. „Der Rosenmontagszug kann dem Thema einen großen Nachdruck verleihen“, so Kuckelkorn. In den vergangenen Jahren waren bereits Amnesty International sowie Care zu Gast im größten Kölner Karnevalszug.


Freuen sich gemeinsam: Anne Lütkes von UNICEF Deutschland, Zugleiter Christoph Kuckelkorn und Fußball-Profi Hans Sarpei

Die Pappnase macht nicht blind
„Kinder brauchen ihre Kindheit und Freude. Doch die Kinder in der Ukraine haben diese Freude nicht“, mahnte Anne Lütkes, Vorstandsmitglied von UNICEF Deutschland. Zu helfen sei eine Herausforderung, die es anzunehmen gelte. „Als Kölnerin war es nur logisch, den Weg in den Karneval zu gehen. ‚Ne Pappnas’ macht ‚ne Jeck’ nicht blind“, so Lütkes. Der UNICEF-Wagen zeige auf kölsche Art das „Eigentor“, das der Gesellschaft drohe, wenn die drängenden Probleme der Kinder nicht angegangen würden. Als Pate für die Aktion setzt sich FC Schalke 04-Profi Hans Sarpei ein. Er wird auch selbst auf dem Wagen mitfahren, der von der KKG „Fidele Fordler“ vun 2011 geführt wird. „Wenn ich mir den Entwurf für den Wagen anschaue, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter“, erklärte Sarpei und weiter: „es ist wichtig, dass sich viele Sportler für die Aktion ‚Rote Karte’ in der Ukraine einsetzen.“ Er wolle mit seiner Patenschaft und seinem Engagement unterstützen und ein Vorbild für viele weitere Sportler sein, sich zu engagieren.

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