Neugier auf ein verändertes Deutschland
Alle Teilnehmer der Reise verbinden schmerzhafte Erinnerungen und Erfahrungen aus der NS-Zeit. Ursprünglich kommen sie aus verschiedenen Teilen Deutschlands und viele von ihnen waren noch sehr jung als sie vor und während des II. Weltkrieges flüchteten oder verschleppt wurden. Ihre anhaltenden Verbundenheit zu Deutschland motivierte die Überlebenden jedoch, sich nach all den Jahren ein Bild von der aktuellen Bundesrepublik zu machen. Tanja Lerer, 1941 in Berlin geboren, die mit ihren Eltern im Krieg nach Belgien geflüchtet war, kam schon in den 1950er Jahren zurück nach Deutschland. Heute lebt sie in Tel Aviv und nutzte die Gelegenheit Köln kennen zu lernen. Report-k berichtete sie, dass sich die Einstellung der jüdischen Gesellschaft in Israel gegenüber den Deutschen geändert habe und vor allem in den jüngeren Generationen sei der Hass einem eher positiven Gefühl gegenüber Deutschland gewichen. Der Besuch in Köln besteht jedoch nicht ausschließlich in der Konfrontation mit der NS-Vergangenheit, sondern soll die Holocaust-Überlebenden das gegenwärtige Leben in Deutschland erleben lassen. Die gesamt Gruppe ist sehr gespannt auf Köln und genieße ihren Aufenthalt bisher sehr, auch wenn die Reisestrapazen nicht unbemerkt blieben.

Gegen das Vergessen und für den Frieden
Ermöglicht wurde der Besuch der Holocaustüberlebenden durch den Förderverein "Köln-Tel-Aviv" (Verein zur Förderung der Städtepartner Köln-Tel-Aviv-Yafo) mit Unterstützung der Städte Köln und Tel Aviv. Bürgermeister Bartsch betonte die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen den zwei Städten, partnerschaftliche Verbindungen reichen bis in die 1970er Jahre zurück. Er sprach den Besuchern sein Mitgefühl für die erfahrenen Verbrechen aus und unterstrich Kölns intensives Aufarbeiten der NS-Vergangenheit. Mit Blick auf die stetig wachsende Kölner Jüdische Gemeinde appellierte er an eine anhaltende friedliche Völkerverständigung und die Bewahrung der Erinnerung gegen das Vergessen.


[asch]