Düsseldorf | Knapp sechs Monate nach dem Mord im Jobcenter Neuss hat der Täter nun auch vor Gericht ein Geständnis abgelegt. Am Montag sagte der Mann im Prozess vor dem Düsseldorfer Landgericht, ihm täte alles sehr leid. Unter Tränen bat der 52-Jährige um Vergebung. Er räumte ein, im September eine junge Sachbearbeiterin mit einem Fleischermesser erstochen zu haben. Bei der Polizei hatte er die Tat bereits nach seiner Festnahme gestanden.

Nach eigenen Angaben ging der Angeklagte davon aus, die Mitarbeiter des Jobcenters würden seine persönlichen Daten missbrauchen, sein Foto zu Werbezwecken sogar weiterverkaufen. In einem Fernsehbericht habe er gesehen, dass dies in Deutschland möglich sei. Daraufhin sei er mit zwei Messern bewaffnet in das Jobcenter gegangen, um die Mitarbeiter zur Rede zu stellen. Nach einem kurzen Wortwechsel mit dem späteren Opfer habe er zugestochen. Dass er zu einer solchen Tat fähig sein könnte, habe er nie gedacht. Laut Verteidigung war die Tat Folge eines Missverständnisses.

Das Gericht hat für den Prozess insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll Anfang April verkündet werden. Dem Angeklagten droht eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Autor: dapd