Köln | Die jahrelange Auseinandersetzung um die Nutzung der Ehrenfelder Kolb-Halle scheint zu einem guten Ende zu kommen: Die Stadt unterstützt deren kulturelle Nutzung durch „Wir selbst e.V.“. Dies macht sie zur Bedingung für den Verkauf an einen privaten Investor durch die landeseigene „NRW.Urban GmbH & Co KG“, der das Areal gehört.

Eine entsprechende Beschlussvorlage hat die Verwaltung jetzt erarbeitet. Als erstes politisches Gremium wird sich die Bezirksvertretung Ehrenfeld am 11. September damit befassen. Die endgültige Entscheidung trifft dann der Rat.

Neben der kulturellen Nutzung soll es Wohnungen und eine Kita geben

Die Vorlage sieht vor, dass dem Verein „Wir selbst“ im nordöstlichen Bereich ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude und die dahinterliegende Hallefür Ateliers, Aktions- und Ausstellungsflächen zur Verfügung gestellt wird. Der eingeschossige Anbau des ehemaligen Pförtnerhauses ist für ein Café vorgesehen. Auf dem Gelände ist ferner der Bau neuer Miet- und Eigentumswohnungen mit einer Netto-Wohnfläche von 4.900 Quadratmetern und einer neuen Kindertagesstätte geplant.

Das Gelände der Kolb-Halle gehört dem Grundstücksfonds „NRW.Urban GmbH & Co. KG“. Es ist Teil einer seinerzeit vom Grundstücksfonds NRW übernommenen Gewerbebrache. Das Gelände der ehemaligen Kolbfabrik ist in den letzten Jahren bis auf das in Rede stehende Grundstück mit einer gemischten Nutzung (Gewerbe und Wohnen) erfolgreich entwickelt worden.

Eine Räumung des Geländes wurde vor vier Jahren abgesagt

Verblieben ist ein Grundstück an der Helmholtz-/Leyendeckerstraße mit einer Fläche von rund 4.750 Quadratmetern. Eine etwa 2.000 Quadratmeter große Halle wird auch nach der erfolgten Kündigung durch NRW.Urban seit Jahren von „Wir selbst e.V.“ genutzt. Eine beantragte Räumung musste wegen eines Formfehlers der Stadt als Hauptmieter des Geländes abgesagt werden.

Bei Verhandlungen zwischen NRW.Urban und dem Verein „Wir selbst e.V.“ hat sich gezeigt, dass der Verein finanziell nicht in der Lage ist, das Objekt zu erwerben. Er hat jedoch einen Investor benannt, dessen Konzept einen Verbleib des Vereins auf dem Grundstück vorsieht. NRW.Urban bat nun um Zustimmung zu dem Grundstücksgeschäft. Die Stadt sieht in dem Vorhaben von „Wir selbst“ eine „Bereicherung des Kulturangebotes in Ehrenfeld“ und begrüßt, dass Verein und Investor gemeinsam an einem tragfähigen Konzept arbeiten.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Der Eingang zur Kolb-Halle soll sich bald offiziell und legal für kulturelle Nutzungen öffnen. Das Foto zeigt die Kolb-Halle vor vier Jahren.