Die Hafenbrücke in Köln-Mülheim vor ihrer Sanierung. | Foto: Bopp

Köln | Die Hafenbrücke in Köln-Mülheim – eine Fußgängerbrücke, die unter Denkmalschutz steht – soll saniert werden. Der Rat oder der Hauptausschuss sollen einen entsprechenden Baubeschluss herbeiführen.

Sie führt in einem eleganten Bogen am Ende des Mülheimer Hafens über dessen Zufahrt. Sie ist steil, fast 14 Prozent Steigung und daher eine reine Fußgängerbrücke. Die Hafenbrücke von Köln-Mülheim. Sie muss so hoch sein, damit die Rheinschiffe durchpassen. Denn der Mülheimer Hafen ist ein Schutzhafen. Sie verbindet die Landzunge auf dem sich der Kölner Jugendpark befindet mit der Mülheimer Hafenstraße. Sie bietet eine tolle Möglichkeit für die Menschen aus Mülheim am Rhein spazieren zu gehen. Radfahrende müssen die Hafenbrücke schiebend überqueren.

Denkmal soll saniert werden

Jetzt soll das Denkmal saniert werden. Damit die Stadtverwaltung die entsprechenden Aufträge vergeben kann, muss allerdings vorher noch die Kölner Politik zustimmen. Die Fachleute in der Stadtverwaltung schätzen die Kosten der Sanierung auf 2.440.000 Euro brutto. Darin enthalten sei bereits ein Risikozuschlag. Seit Januar ist der Planungsauftrag vergeben und dieser soll im Sommer abgeschlossen sein. Der Denkmalschutz forderte eine Überarbeitung der Planung hinsichtlich des Geländers, das einen Meter hoch gestaltet wird. Geht es nach der Kölner Stadtverwaltung soll nach Ausschreibung die Auftragsvergabe im letzten Quartal 2023 erfolgen. Der Verkehrsausschuss beschloss in seiner Sitzung am 23. August 2022 bereits einstimmig die Sanierung und empfahl dem Rat es ihm gleichzutun.

Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen

Die Behindertenvertretung hält den Betonsockel der das Geländer trägt für ausreichend Menschen mit Sehbehinderung Sicherheit zu geben. Allerdings sollen die beiden Absperrgitter, die ein Befahren der Brücke verhindern, so erneuert werden, dass auch Menschen mit Rollstühlen die Brücke nutzen können. Wenngleich die Brücke mit 14 Prozent Steigung für Menschen die einen Handrollstuhl nutzen, alleine kaum zu bewältigen ist. Rollstühle, die mit einem Elektromotor ausgestattet sind können solche Steigungen erfolgreich überwinden. Die Behindertenvertretung bemängelt zudem das Natursteinpflaster an den Fußpunkten der Brücke. Ob dies durch Beton ersetzt werden kann, muss das Amt für Denkmalpflege entscheiden.

Abriss und Neubau wären erheblich teurer

Das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Köln bewertet die Schätzung der Sanierungskosten als auf hohem Niveau. Der Risikozuschlag von 15 Prozent für etwaige Baupreissteigerungen orientiere sich an den Werten des Statistischen Bundesamtes und wird als angemessen erachtet. Das Rechnungsprüfungsamt bemängelte allerdings, dass keine Alternativen zur Sanierung erarbeitet wurden. Die Stadtverwaltung begründet dies damit, dass sie die Kosten für einen Abriss und Neubau mit 8 Millionen und damit deutlich teurer einschätzt.