Symbolbild Polizei

Köln | aktualisiert | Es ist 0:15 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Richard-Wagner-Straße in der Kölner Innenstadt. Zwei Männer stehen vor einem Restaurant und werden von einer Personengruppe angepöbelt. Der Streit eskaliert und ein 26-Jähriger schwuler Mann wird tätlich angegriffen. Er knickt um und zieht sich eine Knöchelfraktur zu. Der Queerbeauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann verurteilte die offensichtlich homophobe Attacke.

Der Angreifer soll Jugendlicher gewesen sein und vor der körperlichen Attacke durch homophobe Äußerungen aufgefallen sein. Er beleidigte den Mann, ging auf ihn zu und stieß ihn, so die Kölner Polizei auf Nachfrage von report-K. Der 26-Jährige habe das Gleichgewicht verloren und sei umgeknickt, so Polizeisprecher Wilmes. Dabei zog er sich eine Fraktur am Knöchel zu.

Die Kölner Polizei schaltete den Staatsschutz ein, da dieser im Falle von Straftaten aktiv werde, bei der die sexuelle Orientierung des Opfers eine Rolle spiele.

Die Kölner Polizei gab eine Täterbeschreibung heraus: „Der Gesuchte soll etwa 1,75 Meter groß und schmächtig gewesen sein. Das Alter wird auf 14 bis 16 Jahre geschätzt. Zur Tatzeit trug der blond-gelockte Angreifer zudem einen hellen (grauen oder weißen) Kapuzenpullover und eine schwarze Umhängetasche der Marke ‚Carhartt‘.“ Die Kölner Polizei sucht Zeugen.

Queerbeauftragter der Bundesregierung verurteilt den Angriff

Der Kölner Bundestagsabgeordnete und Queerbeauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann zu dem Vorfall in der Kölner Innenstadt: „Dieser Übergriff hat mich zutiefst erschüttert. Mein Mitgefühl und meine Wünsche für eine schnelle Genesung gehen an die beiden Betroffenen. Angriffe wie dieser zeigen, dass wir in Fragen der Offenheit und Antidiskriminierung noch einen weiten Weg vor uns haben – auch in Köln. Jeder Angriff auf queere Menschen ist ein Angriff auf unsere vielfältige Gesellschaft und muss deshalb klar als solcher verurteilt werden.“ Lehmann spricht davon, dass jede queerfeindliche Straftat eine zu viel sei.

Floris Rudolph, Queerpolitischer Sprecher der Grünen im Kölner Rat: „Ich bin immer wieder über diese Gewalt erschüttert. Wir müssen erkennen: Trotz aller Fortschritte für queere Menschen in Köln sind Hass und Diskriminierung gegen LSBTIQ* leider immer noch unerträgliche Normalität.

red01