In den nächsten Tagen wird es sehr warm in Köln werden. Temperaturen über 35 Grad sind möglich. Foto: Neusser

Köln | Sonnenanbeter werden in den kommenden Tagen auf ihre Kosten kommen. Das Thermometer wird in Köln häufiger über die 30 Gradmarke klettern. Jedoch ist das heiße Wetter nicht für jeden geeignet. Lang anhaltende Hitzeperioden heizen manche Stadtquartiere zunehmend auf. Kinder, Kranke, Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung reagieren besonders anfällig auf solche Belastungen durch Hitze.

Im Hinblick auf den demographischen Wandel legt das Verbundprojekt „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“ einen besonderen Fokus auf über 65-jährige Personen. In dieser Altersgruppe können Hilfebedürftigkeit und soziale Isolierung dazu führen, dass Maßnahmen, wie zum Beispiel ausreichendes Trinken und das Kühlen der Innenräume, unterlassen werden.

In Hitzeperioden wurden höhere Sterberaten postuliert und das wärmere Stadtklima führt zu vermehrten gesundheitlichen Belastungen und Risiken. Auch bei gesunden Menschen kann Hitze zu Erschöpfung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit führen.

In den kommenden Tagen wird es richtig heiß in Köln. Foto: Bopp

Die Anzahl heißer Tage und der Sommertage in Köln nehmen durch den Klimawandel zu. Die Folge sind immer häufigere Hitzeperioden mit Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Das bedeutet jedoch nicht nur mehr sonnige Tage mit blauem Himmel und Badewetter, sondern zunehmend auch aufgeheizte Stadtquartiere und kaum nächtliche Abkühlung.

Dies kann für den Menschen belastend sein und schränkt die Leistungsfähigkeit ein. Das Umweltbundesamt (UBA) stellt zur Sensibilisierung der Bevölkerung bei Hitzeereignisse den sogenannten Hitzeknigge zur Verfügung. Die Hilfsbroschüre umfasst nützliche Hinweise und Tipps zum Umgang bei Hitze und wurde vom Projektteam „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“ in Kooperation mit lokalen Akteur*innen und Institutionen speziell für die Stadt Köln weiterentwickelt. Der Kölner Hitzeknigge führt lokale Informationen, Beratungsangebote und Besonderheiten auf.

Verhalten an Hitze anpassen

Hitze fordert ein angepasstes Verhalten besonders von gefährdeten Personen, wie pflegebedürftige Menschen, Schwangere, Kleinkinder und Säuglinge sowie Übergewichtige. Vor allem Menschen im Alter machen langanhaltende sommerliche Hitzeperioden zu schaffen. Die Gefahr steigt mit zunehmenden Alter, weil die Fähigkeit des Körpers zur Selbstkühlung durch das Schwitzen abnimmt. Außerdem haben ältere Menschen ein mangelndes Durstempfinden, trinken somit zu wenig, was die Fähigkeit zu schwitzen weiter reduziert. Aufgrund des fehlenden Schweißes kann sich der Körper bei Hitze rasch auf eine gesundheitsgefährdende Temperatur erwärmen.

Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich

Im Sommer sollten Sie ausreichend trinken. Denn das Durstgefühl setzt erst ein, wenn bereits viel Flüssigkeit verloren wurde. Daher: Versuchen Sie stündlich ein Glas Wasser zu trinken, auch wenn Sie keinen Durst haben. Leitungswasser ist zu empfehlen, welches in Deutschland zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln zählt. Rund um die Uhr kommt das Wasser angenehm temperiert aus Ihrem Wasserhahn. Leitungswasser ist Ihnen zu langweilig?

Versuchen Sie doch mal, ihr Wasser mit frischem Obst, Gemüse oder Kräutern aufzupeppen! Wie wäre es zum Beispiel mit einem Blaubeer-Rosmarin oder einem Zitronen-Minze-Ingwer-Wasser? Weitere empfohlene Getränke bei Hitze sind Mineralwasser, gekühlter Kräutertee oder Tee mit Minze und Zitrone. Wichtig dabei ist, nicht eiskalte Getränke trinken. Meiden Sie Kaffee, stark gezuckerte und alkoholische Getränke (auch Bier!).

Richtige Ernährung bei Hitze wichtig

Neben dem Trinken sollten Sie außerdem auf die richtige Ernährung bei Hitze achten. Nehmen Sie leichtes, frisches und kühles Essen zu sich. Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten mit möglichst hohem Wassergehalt, zum Beispiel Obst, Gemüse und Salat. Führen Sie dem Körper Mineralstoffe zu, denn diese verliert der Körper beim Schwitzen. Eiweißreiche Nahrungsmittel (zum Beispiel Fleisch) sollten Sie meiden, weil diese die Körperwärme bei der Verdauung erhöhen.

Wohnung vor Hitze schützen

Prüfen Sie Ihre Wohnung auf mögliche Maßnahmen gegen Hitzebildung (zum Beispiel Aufkleben von Sonnenschutzfolien auf Fenster) und klären Sie diese wenn nötig mit dem Vermietenden ab. Außenliegende Beschattung an den Fenstern wie Rollläden, schützen wirksamer vor Hitze als innenliegende (zum Beispiel Vorhänge). Lüften Sie nur frühmorgens und nachts. Tagsüber sollten Fenster, Jalousien und Vorhänge geschlossen bleiben. Hängen Sie außerdem nasse Tücher auf. Wenn das Wasser verdunstet, wird die Luft gekühlt. Eingeschaltete Elektrogeräte geben ebenso Wärme ab wie manche Beleuchtungskörper – nach Gebrauch also am besten ausschalten.

Sich schonen und auf die Gesundheit achten

Vermeiden Sie körperliche Aktivität besonders während der heißesten Tageszeit (etwa 11 bis 18 Uhr). Verlegen Sie Einkäufe oder Sport in die kühleren Morgen- und Abendstunden. Achten Sie darauf, dass Sie selbst und andere sich bei Hitze nicht zu lange in parkenden Autos aufhalten.

Medikamenteneinnahme bei Hitze

Verschiedene Medikamente können bei Hitze Probleme verursachen. Zum Beispiel gibt es Medikamente, die den Blutkreislauf oder den Wasserhaushalt (Durst, Schwitzen) beeinflussen. Dies sind aber genau die Regulationssysteme, mit denen sich unser Körper auf Hitze einstellt. Auch Medikamente, welche mit einem Pflaster (zum Beispiel Schmerzpflaster) aufgeklebt und über die Haut aufgenommen werden, können aufgrund der verstärkten Durchblutung der Haut bei Hitze eine verstärkte Wirkung zeigen.

Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte frühzeitig mit dem Arzt darüber sprechen. Bestimmte Medikamente verlieren in warmer Umgebung ihre Wirksamkeit. Deshalb gilt: kühl lagern.

Füreinander Sorgen – besonders bei Hitze

Achten Sie auf Ihre Nachbar*innen, Freund*innen und Familienangehörigen – insbesondere wenn diese zu einer der besonders gefährdeten Gruppen zählen und alleine leben. Die folgenden Tipps können dabei helfen, Schäden für die Gesundheit zu verhindern.

Sprechen Sie mit gefährdeten Personen über Verhaltensweisen zum Gesundheitsschutz bei Hitze. Organisieren Sie tägliche Telefonate oder Besuche. Klären Sie Betreuungsmöglichkeiten durch Hilfsdienste während sommerlicher Hitzewellen. Stellen Sie die Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken sicher (zum Beispiel durch eine Einkaufshilfe). Platzieren Sie eine gut lesbare Telefonliste mit Ansprechpersonen und Ärzt*innen in der Nähe des Telefons der gefährdeten Person. (red03)