Die Marina des Rheinauhafens. Foto: Eppinger

Köln | Dagmar Maria Toschka hat einen neuen Köln-Krimi geschrieben. Der Name des Buches ist „Hafenwasser mit Schuss“ und ist eine sehr unterhaltsame Lektüre für den Sommer.

Noch vor einigen Wochen führte Linda Weißenberg das beschauliche Leben einer Hausfrau, die sich eigentlich um nichts zu sorgen braucht. Der Ehemann betreibt in Köln zwei gut gehende Apotheken und die geliebte Tochter will mit ihrem Pharmaziestudium bald in seine Fußstapfen treten. Doch dann lernt Floriane einen Mann kennen, der das Leben der gutbürgerlichen Familie komplett aus den Angeln hebt. Flori lässt ihr Studium ruhen und reist ihrer großen Liebe durch die Welt nach. Und Lindas Mann entdeckt die neue Schwägerin für sich.

Zunächst hofft die Kölnerin bei einer Flusskreuzfahrt auf andere Gedanken zu kommen. Doch auf dem Schiff passiert ein Mord und der ermittelnde Kommissar Golt hält Linda und ihre Cousine Maike als Verdächtige an Bord fest. Zum Glück klärt sich alles auf und die beiden Frauen können in ihr normales Leben zurückkehren.

Der Ärger mit dem untreuen Ehemann treibt Linda aufs Boot

Doch Linda kann ihr Zuhause und vor allem ihren untreuen Mann nicht mehr ertragen und zieht auf das kleine Boot von Bekannten im Rheinauhafen. Auch Maike geht es nicht viel besser. Ein Wasserrohrbruch zerstört ihre Wohnung und nun zieht sie ins Zelt auf dem Campingplatz. Von dort besucht sie ihre Cousine im Hafen. Und die hat jetzt ein echtes Problem. Ihr werter Gatte hat ihre Kreditkarte sperren lassen und der Wagen steht im sündhaft teuren Parkhaus, wo sie ihn nicht mehr auslösen kann.

Leider kann Linda keine Berufsausbildung vorweisen, weil sie ihr Studium abgebrochen hat, als sie Mutter wurde. Das macht die Jobsuche etwas schwierig. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als für eine erkrankte Putzfrau einzuspringen, die die Räume im Inneren der Deutzer Brücke reinigt. Dort trifft Linda auf einen Bekannten, den sie als Jugendliche in der Tanzschule kennengelernt hat.

Die Deutzer Brücke ist der Tatort im Krimi. Foto: Eppinger

Und bleibt ist nicht die einzige Überraschung in der Brücke. Denn dort findet die angehende Putzfrau eine Leiche. Es ist der reiche Besitzer des Nachbarboots. Bei den erneuten Ermittlungen von Kommissar Golt gerät Linda wieder als Tatverdächtige in den Fokus.

Zum Glück hat sie im Hafen neue Bekanntschaften bei den Bootsnachbarn gefunden. Doch die stellen sich schnell als ziemlich suspekt heraus. Und plötzlich verschwinden auch noch alle Zeugen, die Linda entlasten könnten. So bleibt ihr nicht anderes übrig, als selbst wieder in die Ermittlungen einzugreifen.

Der neue Köln-Krimi „Hafenwasser mit Schuss“ ist mit seinem kölsch-maritimen Flair eine humorvolle und sehr unterhaltsame Lektüre für den Sommer. Es sind wie beim Vorgänger „Alte Anker rosten nicht“ die eigenwilligen und von der Autorin liebevoll gezeichneten Charaktere – alle voran Linda und ihr Kommissar – die begeistern. Beide führen auf ihre ganz eigene Art und Weise ihr Leben und ganz unsympathisch sind sich die beiden wohl auch nicht.

Dagmar Maria Toschka: Hafenwasser mit Schuss, Gmeiner-Verlag, 254 Seiten, 13 Euro.