Köln | Es war eine Runde, die mit Spannung erwartet wurde und nach den chaotischen Ereignissen rund um den 11.11. nach dem katastrophalen Missmanagement der Stadt bitter nötig war.
Was sind die Konsequenzen von den Zuständen am 11.11., was lief auch gut und was muss mit Blick auf die jecken Tage zum Sessionshöhepunkt anders bzw. besser laufen?
Der Zulauf auf der Zülpicher Straße war am 11.11. um ein Vielfaches höher als vor Corona, und das lässt sich nicht mehr zurückdrehen
Chris Kuckelkorn
Hierzu kamen fast 60 Teilnehmer, darunter hochrangigste Vertreter der Stadt Köln (OB Henriette Reker, Stadtdirektorin Andrea Blome), mit betroffenen Gastronomen, Polit-Größen (Bernd Petelkau, Christian Joisten), Polizeidirektor Lotz, FK-Chef Christoph Kuckelkorn mit Ralf Schlegelmilch, Repräsentanten der DEHOGA und IHK und Anwohner des Kwartier Latäng am Mittwoch Abend im Historischen Rathaus zusammen, um konstruktiv und zielorientiert das Thema anzugehen und Lösungen gemeinsam zu kreieren.
Das Wichtigste vorab: Die Teilnehmer waren letztlich vom konstruktiven Austausch angetan, wie sie report-K schilderten.
Wirtin Claudia Wecker vom „Das Ding“ beispielsweise war dabei: „Jeder hat eingesehen: Es muss was passieren. Wir haben nicht kleinteilig gedacht, sondern wollten groß denken. Ich bin restlos begeistert.“
Frau Reker stellte nach den ersten Wortbeiträgen die positiven Ansätze heraus, dass auch mal gesagt werde, was gut gelaufen sei. Dass eine eigene separate Veranstaltung stattfinden müsse, um die berüchtigte Zülpicher Straße zu entlasten, darüber waren sich alle Beteiligten einig.
Dem Vernehmen nach gab es zwei Seiten: Die einen präferierten dafür die Kölner Ringe, um die Uni-Wiese zu schützen. Es gab allerdings auch viele Argumente dagegen, da z.B. die U-Bahn der Ost-West-Achse quasi zusammenbrechen würde. Die andere Gruppe war für ein Event auf der Uni-Wiese.
Anna Heller (Hellers Brauhaus) betonte in ihrem Beitrag und bekam dafür Zuspruch, man könne die Wiese nur schützen, wenn man kontrolliert etwas dort stattfinden ließe. Es wurde zudem richtig gestellt, dass die Wiese nach dem 11.11. nicht abgetragen werden müsse. So schlimm sei das Ganze nicht gewesen.
Kölner Karneval: Nächster Runder Tisch im Januar
Chris Kuckelkorn kam auf den 11.11. zu sprechen und schlug vor, einen Zug gehen zu lassen.
Zu report-K sagt er am Donnerstag Morgen:
„Ich habe selten eine so gemeinschaftliche konstruktive Stimmung am Runden Tisch erlebt wie gestern. Wir alle wollen nicht, dass es so weiter geht, und es herrscht absolute Einigkeit darüber, dass kurzfristig Flächen in der Nähe der Zülpicher Straße geschaffen werden müssen. Der Zulauf auf der Zülpicher Straße war am 11.11. um ein Vielfaches höher als vor Corona, und das lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Mit Blick auf Weiberfastnacht unterstützen wir den Plan des Ordnungsamtes, den Grüngürtel freizugeben und mit Schutzmatten und der notwendigen Infrastruktur zu versehen.
Aber wir sollten langfristig denken und überlegen, wie wir diese vielen jungen Menschen abholen und ihnen eine echte Alternative bieten können. Dazu haben wir für den kommenden 11.11. eine mobile Variante vorgeschlagen: Einen „Umzoch“ in Stil des CSD, der mit Musikwagen zum Beispiel über die Ringe ziehen könnte. Dazu brauchen wir karnevalistische Elemente, aber auch viele junge Gruppen mit unterschiedlicher musikalischer Ausrichtung, um die Menschen aus dem Kwartier Latäng rauszuziehen und besser über die Stadt zu verteilen.“
Ralf Schlegelmilch ärgerte sich, dass über die guten Veranstaltungen wie etwa die auf dem Alter Markt kaum gesprochen worden sei, sondern nur über das Chaos im Kwartier Latäng.
Anwesende Anwohner der „Zülp“ sprachen sich ebenfalls für eine Ersatzveranstaltung in der Nähe aus. Kinder und Jugendliche waren ein akutes Thema, man war sich einig, auf diese Zielgruppe zugehen zu müssen.
Frau Blome bedankte sich abschließend für die gute Atmosphäre. Im Januar gibt es den nächsten runden Tisch.