Report-k.de: Die neue Session hat begonnen und damit nach der langen Vorbereitungszeit wieder die Zeit der Auftritte. Seit wann bereitet sich Ihre Gruppe vor und wie viele Tage und Stunden proben Sie in der Woche?
Daniel Jäckel, Kommandant der Großen Kölner Landsknechte: Nach der Session ist vor der Session. Zwei bis drei Wochen nach Aschermittwoch beginnt das offizielle Training und wir trainieren zweimal die Woche jeweils 2,5 Stunden. Bei Bedarf legen wir einen dritten Trainingstag ein, an dem wir dann spezielles Hebe- bzw. Wurftraining und / oder Schritttraining durchführen. Kurz vor Beginn der Vorstellabende gehen wir in ein Trainingswochenende um an den letzten Feinheiten zu schleifen, an dem neben dem Training auch der Spaß nicht zu kurz kommt.

Wie ist das eigentlich während der Session? Tritt man dann nur noch auf oder muss man weiter trainieren und sich zum Beispiel auch noch durch Laufen fit halten?
In der Session bleibt keine Zeit mehr zu trainieren, zudem erhält man durch die Auftritte automatisch weitere tänzerische Kondition. Die wenige freie Zeit in der Session nutzen wir zum relaxen und erholen.

Gibt es in dieser Session besondere Neuerungen?
Seit diesem Jahr haben wir einen neuen Trainer: Bastian Paffenholz. Mit Bastian haben wir einen motivierten und kreativen Trainer gefunden, der ein abwechslungsreiches Training mit großem Fun-Faktor bietet.

Wie ist die Integration neuer Tänzer gelungen?
Die Integration der neuen Tänzerinnen und Tänzer ist sehr gut gelungen. Neben dem Spaß beim Training führen auch zahlreiche gemeinsame Aktivitäten an Wochenenden dazu, dass sich unseren „Neuen“ schnell wohl fühlen. Selbst privat wird viel zusammen unternommen und gefeiert.

Dürfen sich die Freunde des Tanzes im Kölner Karneval auf neue Tänze Ihrer Tanzgruppe freuen oder etwa neue artistische oder tänzerische Elemente in den klassischen Tänzen?
Dieses Jahr wurden zwei unserer Tänze, das „Höhner-Medley“ und „In Kölle jebützt“ von unserem neuen Trainier Bastian Paffenholz komplett neu choreografiert und aufgepeppt.

Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach forderte auf der Jahreshauptversammlung des FK, dass zu einer kölschen Sitzung zwingend der Auftritt eines Tanzkorps und eines Traditionskorps gehört. Dem werden Sie sicher zustimmen. Wie wichtig sind gerade die Auftritte auf den Kölner Bühnen für die Motivation innerhalb ihrer Gruppe?
Die Säle in Köln haben immer Ihren ganz besonderen Reiz und Charme. Als Kölner Tanzgruppe ist es immer wieder schön in Köln auftreten zu dürfen. Aber generell freuen wir über jeden Auftritt, denn er ist die grundsätzliche Motivation einer jeden Tänzerin und eines jeden Tänzers bei uns in der Tanzgruppe. Für uns ist es eine Ehre und große Freude dem Publikum unsere Tänze zu präsentieren und der anschließende Applaus, die freudigen Gesichter und das Strahlen in den Augen der Besucher ist unser Lohn. Das ist ein schönes Gefühl und unbezahlbar! Leider sind gerade in Köln die Auftrittszahlen für Tanzgruppen und Traditionskorps rückläufig und werden mehr und mehr von den Sitzungen verbannt. Von daher wäre es schön, wenn wieder mehr Tanzgruppen gebucht würden. Denn wie sagt Joachim Wüst, einer unserer beiden Präsidenten der Große Kölner KG, auf den Großen Kölner-Sitzungen „Die Tanzgruppen sind nicht nur die Jugend Kölns, sondern sie sind auch die letzten ehrenamtlichen Künstler im Kölschen Fasteleer!“

Das Kölschfest lädt Tanzgruppen ein, sich vor 5.000 Jecken zu präsentieren, werden Sie die Chance sich dort zu präsentieren, wahrnehmen?
Grundsätzlich freuen wir uns über jeden Auftritt und über ein interessiertes sowie aufmerksames Publikum, aber es wird sich zeigen, wohin die Entwicklung beim Kölschfest bzgl. Tanzdarbietungen geht. Es wäre schön wenn sich die Jugend von Köln auch hier dem närrischen Publikum stellen könnte.

Wie nervös sind Sie vor dem ersten Auftritt in der Session? Das ist sicher auch individuell von Tänzerin und Tänzer verschieden. Hilft sich die Gruppe gegenseitig oder haben Sie da ein Ritual?
Vor dem ersten Auftritt in der Session bin ich schon noch nervös, gepaart mit großer Vorfreude, dass es endlich wieder losgeht. Aber bei den folgenden Auftritten legt sich die Nervosität zugunsten einer freudigen Aufgeregtheit, denn es ist immer wieder etwas Besonderes mit meiner Tanzpartnerin, Yvonne Krümmel, auf der Bühne zu stehen. Vor jedem Auftritt nehmen wir uns in den Arm und wünschen uns viel Spaß! Der Adrenalinspiegel ist natürlich bei jedem Tänzer kurz vorm Auftritt erhöht. Besonders unsere „Neuen“ sind vor dem ersten Auftritt sehr nervös, aber da helfen wir uns als Gruppe gegenseitig. Das fängt beim Warmmachen an, geht weiter mit kleinen Späßchen, bis hin zu kleinen Ritualen, mit denen man sich vor dem Einmarsch noch einmal gegenseitig viel Glück und Erfolg wünscht. Wir Jungs bspw. klatschen uns alle vor jedem Auftritt gegenseitig ab.

Was macht für Sie eine typisch kölsche Tanzgruppe aus?
Dass die Tanzgruppen ihren Ursprung im Kölner Karneval haben, ehrenamtlich auftreten sowie aus „Spaß an d’r Freud“ auf kölsche Musik tanzen.

Wie weit darf oder sollte sich Ihrer Meinung nach der Kölner Karneval neuen Tanzformen öffnen, auch musikalisch?
Generell sollte das Traditionelle, also das Kölsche, im Vordergrund bleiben, jedoch ist es auch wichtig punktuell mal etwas Neues auszuprobieren. Die Herausforderung wird sein, das Traditionelle zu wahren und gleichzeitig etwas Neues auszuprobieren. Sei es beim Tanz oder der Musik, so dass man für jedes Publikum etwas zu „beaten“ hat. Aus der Erfahrung heraus lässt sich sagen, dass in den Tänzen Kölsche Musik beim Kölner Publikum besser ankommt, da sie zum einen mitsingen können, zum anderen sich emotional angesprochen fühlen sowie sich besser damit identifizieren.

Puristen im Kölner Karneval sagen, Tanzgruppen sollten nur auf Live-Musik der Kapelle  tanzen. Wie stehen Sie dazu?
Wir tanzen sehr gerne auf Live-Musik, da es in Begleitung einer Kapelle viel mehr Spaß macht und die eigene Stimmung viel leichter auf das Publikum überspringt. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass die Kapelle unsere Tänze auch spielen kann. Bei den Kölner Kapellen funktioniert das meist sehr gut. Auf Live-Musik zu Tanzen ist immer ein ganz besonderes Flair.

Was ist die besondere Herausforderung bei einem Tanz zu Live-Musik?
Das Tanzen auf Live-Musik der Kapelle bringt gewisse Herausforderungen mit sich, da man sich auf jede Kapelle neu einstellen muss. Grundsätzlich sollte die Kapelle natürlich die Noten sauber vom Blatt spielen können, denn Passagen die zu langsam oder zu schnell gespielt oder gar spontan komplett weggelassen werden stellen die Tanzgruppe vor besondere Herausforderung, aber gerade das macht den besonderen Reiz aus.

Wo kann man Ihre Gruppe noch buchen?
Gebucht werden kann die Gruppe über unseren 1.Vorsitzenden Hans-Willi Doll (hawi.doll@grossekoelnerlandsknechte.de). Alle Kontaktdaten und weitere Informationen gibt es auf unseren Internetseiten www.grossekoelnerlandsknechte.de und auf unserer Facebook-Seite. Man kann uns aber auch bei den Auftritten vor Ort direkt ansprechen.

Die Interview-Serie bei Report-k.de:
Original Matrosen vum Müllemer Böötche – "waghalsiger darf es nicht werden"

Rote Funken-Marie Pourrier – "Es ist das Schönste, durch die Säle Kölns zu ziehen"

Spielmannszug der Blauen Funken – "Kamellewerfen und Strüßjeverteilen entschädigt für alles"

Goldenen‘ Hellige Knäächte un Mägde – "Auftritte sind die Motivation eines jeden Tänzers"

Tom Ace – "Auch Bauchredner müssen sich warm machen"

Vajabunde – "Wir vajabundieren das ganze Jahr"

Tommes – "Wir spielen durch bis der Nubbel brennt"

Tanzgruppe Kölsch Hännes’che – "Bei einem Notfall singen wir beim Tanzen laut mit"

Kölschraum – gut verstärkt in die neue Session

Hanak – "Manchmal entsteht ein Song auch ganz pragmatisch"

Knubbelfutz un Schmalbedaach – "Manchmal werden wir von der Muse geküsst"

KappesBuureRxpress – Bei 6 Naturbekloppten kommt die Kreativität aus allen Richtungen"

Dä kölsche Tenor – "Ich kann nicht nur singen"

Tuppes vum Land – Ich bin so was wie der Kabarettist unter den Karnevalisten"

rubbedidub – "In Köln gibt es immer etwas zu feiern"

Höppemötzjer – "Der Adrenalin-Spiegel ist bei jedem Tänzer um ein Vielfaches erhöht"

Bläck Fööss mit neuem Album noch vor Weihnachten

Krageknöpp – WIr sind musikalisch frischer und eindrucksvoller unterwegs"


Die Kalauer – "Wir gehen nur dahin wegen der Kellnerin"

Cölln Girls – "Alles klar? Einmarsch!"

Klüngelköpp lieben Köln "mitten in der Nacht, stääneklor"


Et Klimpermännche – "Akkordeon anziehen, Frack drüber, „Bibbi op der Kopp"


Querbeat vergibt intern die "Mütze der Schande"


Altreucher – "Es sind die kleinen Dinge, die einen auf Ideen bringen"

Lupo: Junge Kölner drängt es in den Karneval


Räuber – "Wenn die Stimme versagt, hilft rohes Eigelb"

Die Höhner – Training auch nach fast 40 Jahren auf der Bühne

Dä Engelbäät swingt und jazzt durch die Session


Uli Teichmann – "Einfach mal was anderes singen als Liebe, Schmerz, Heimweh"

Ein Pfundskerl – "Pfundige Themen. Aber nicht nur um’s Übergewicht"


Wicky Junggeburth – "Will ich nit un kann ich nit und dun ich nit"

De Fetzer – seit 35 Jahren auf den rheinischen Bühnen

Jupp Menth – "Dem Karneval bleibe ich bis zur Reise nach Melaten erhalten"

Kölsche Bengels – „Haschisch, Kokain, Eiscreme … Schalke Aufkleber“
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Papa Pape – "Mich inspiriert der ganz normale Alltag"

Botz un Bötzje – "Wir geben uns die Hand"

De De Huusmeister vom Bundesdaach mögen es "knubbelig voll" und ganz nah

Blom un Blömcher – "Thekengespräche sind eine wichtige Grundlage für neue Ideen"

Die 2 Schlawiner – "Die besten Pointen entstehen beim Improvisieren"

Der Bauchredner Peter Kerscher – "Das Leben schreibt mein Witze" >>>


Lutz Kniep – "Ich nehme selbst den Lötkolben in die Hand" >>>



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