Report-k.de: Gibt es in der Session neue Hits oder sogar ein neues Album?
Tommes: Zur aktuellen Session ist unser erstes Album „Bützoffizier“ erschienen, in dem wir all das thematisieren, was für uns den echten kölschen Fasteloovend ausmacht. Die Zeit, in der wir alle fröhlich und ausgelassen das Leben genießen und bejahen, die Zeit der Toleranz und der Einsicht, dass wir uns alle brauchen – viel mehr als all den Krempel, den wir das übrige Jahr vor uns hertragen. Wir erzählen in „Bimmelbähnche“ und „Brav“ von der unwiderstehlichen Anziehungskraft des Karnevals, wir rufen in „Et is wie et is“ dazu auf, die Schwächen und Eigenarten der anderen wohlwollend anzunehmen, wir sind in „Ich freu mich“ glücklich darüber, dass wir die tolle Zeit mir Dir und Euch verbringen dürfen, wir rufen in „Hofe Driss“ dazu auf, uns in Anbetracht unserer Vergänglichkeit ohne Wenn und Aber im Fasteloovend ins Leben zu stürzen und schließlich freuen wir uns in „Bützoffizier“, „Kleiner Prinz aus Samoa“ und „Traditionsbewusst“ darüber, dass auch die menschliche Wärme, die ganz besonders im „Bützen“ zum Ausdruck kommt, ihren festen Platz in der 5. Jahreszeit hat.

Für wie viele Auftritte in der Session sind Sie bereits gebucht?
Nachdem jeder von uns reichlich Band- und Bühnenerfahrung gesammelt hat, sei es im Rock, im Jazz oder auch in der Punkmusik, ist „Bützoffizier“ unser Start in den Fasteloovend. Wir stehen hier ganz am Anfang. Da uns allen die Karnevalsmusik nie geahnte Freude macht, sind wir gleich in die Vollen gegangen und wollen es wagen, zuerst die Ohren am heimischen CD-Spieler und dann die Bühnen zu erobern. Natürlich haben wir in dieser Besetzung bereits das Publikum getestet und haben die CD erst produziert, nachdem wir sicher waren, dass bei unserer Musik ein natürliches Schunkeln und Mitsingen einsetzt. Dennoch können wir – noch – nicht auf gemeinsame Sessionen zurückblicken. So bleibt uns nur die Prognose: Wir werden durchspielen: Bis der Nubbel brennt.


Gibt es ein Ritual, das vor jedem Auftritt durchgeführt wird?
Wenn es sich einrichten lässt: Ein Dönerteller oder auch Currywurst, dazu zwei lecker Kölsch. Da sind wir uns alle einig.

Waren Sie in diesem Herbst auf einem Vorstellabend?
Womit wir blauäugig nicht gerechnet haben, ist die Tatsache, dass der Karneval das ganze Jahr ein großgeschriebenes Thema im Rheinland ist. Als wir uns erstmalig mit den Vorstellabenden beschäftigten, mussten wir feststellen, dass diese größtenteils schon gelaufen waren. Aber: Nachdem unsere Scheibe nun gepresst ist, geht sie selbstverständlich noch schnell an alle Karnevalsentscheider raus. Dem ein oder anderen Wettbewerb werden wir uns noch stellen können.

Wo und wann spielen Sie Ihren ersten Auftritt in der Session?
Das wird ein Überraschungskonzert an einem sehr geschichtsträchtigen Ort. Da es eine echte Überraschung sein soll (auch für Freunde und Bekannte) wird, können wir hier nicht darüber reden

Woher nehmen Sie die Inspiration für neue Texte und Melodien?
Die Karnevalsmusik ist für uns eine ganz neue Erfahrung, weil Texte und Melodien einfach zu einem kommen. Sie sind plötzlich da, als hätten sie schon jahrelang im Oberstübchen gewohnt. Klopfen an und wollen rausgelassen werden. Da reichen kleine Auslöser. Fährt das Bähnchen am Schokoladenmuseum an Dir vorbei, musst Du schnell nach Hause, um „Ich fahr mim Bimmelbähnchen rauf zum lieben Jott“ in den Computer zu tippen. Ein kleiner Blick auf ein besonders fesches Hawaiikostüm und schon ist der „Kleine Prinz aus Samoa“ geboren. Natürlich ist es hilfreich, wenn man ein bisschen bekloppt ist und seinen Gedanken und seiner Phantasie keine Grenzen setzt. Dann setzen wir uns gemeinsam hin, und basteln solange an den Akkorden und Gesangslinien, bis der Ohrwurm perfekt ist.

Was haben Sie eigentlich im Sommer gemacht?
Wir haben das getan, was alle im Sommer machen. Wir haben mit unseren Lieben in Napoli, Kufstein, Dubrovnik und Sylt abgehangen.

Wird es in diesem Jahr ein Weihnachts-Konzert von Ihnen geben?
Definitiv nicht. Für ganz kurze Zeit im Jahr ist die Karnevalsstimmung bei uns im Keller. Und das ist ausgerechnet Weihnachten. Wir kriegen Spekulatius, Tannenbaum und Krippenspiel mit dem Bützoffizier einfach nicht in Einklang. Ab Silvester sind wir wieder am Start.

Liebe Band, vielen Dank für das Gespräch.


Die Interview-Serie bei Report-k.de:
Tanzgruppe Kölsch Hännes’che – "Bei einem Notfall singen wir beim Tanzen laut mit"

Kölschraum – gut verstärkt in die neue Session

Hanak – "Manchmal entsteht ein Song auch ganz pragmatisch"

Knubbelfutz un Schmalbedaach – "Manchmal werden wir von der Muse geküsst"

KappesBuureRxpress – Bei 6 Naturbekloppten kommt die Kreativität aus allen Richtungen"

Dä kölsche Tenor – "Ich kann nicht nur singen"

Tuppes vum Land – Ich bin so was wie der Kabarettist unter den Karnevalisten"

rubbedidub – "In Köln gibt es immer etwas zu feiern"

Höppemötzjer – "Der Adrenalin-Spiegel ist bei jedem Tänzer um ein Vielfaches erhöht"

Bläck Fööss mit neuem Album noch vor Weihnachten

Krageknöpp – WIr sind musikalisch frischer und eindrucksvoller unterwegs"


Die Kalauer – "Wir gehen nur dahin wegen der Kellnerin"

Cölln Girls – "Alles klar? Einmarsch!"

Klüngelköpp lieben Köln "mitten in der Nacht, stääneklor"


Et Klimpermännche – "Akkordeon anziehen, Frack drüber, „Bibbi op der Kopp"


Querbeat vergibt intern die "Mütze der Schande"


Altreucher – "Es sind die kleinen Dinge, die einen auf Ideen bringen"

Lupo: Junge Kölner drängt es in den Karneval


Räuber – "Wenn die Stimme versagt, hilft rohes Eigelb"

Die Höhner – Training auch nach fast 40 Jahren auf der Bühne

Dä Engelbäät swingt und jazzt durch die Session


Uli Teichmann – "Einfach mal was anderes singen als Liebe, Schmerz, Heimweh"

Ein Pfundskerl – "Pfundige Themen. Aber nicht nur um’s Übergewicht"


Wicky Junggeburth – "Will ich nit un kann ich nit und dun ich nit"

De Fetzer – seit 35 Jahren auf den rheinischen Bühnen

Jupp Menth – "Dem Karneval bleibe ich bis zur Reise nach Melaten erhalten"

Kölsche Bengels – „Haschisch, Kokain, Eiscreme … Schalke Aufkleber“
—— — —— — — —
— — — — — — — —

Papa Pape – "Mich inspiriert der ganz normale Alltag"

Botz un Bötzje – "Wir geben uns die Hand"

De De Huusmeister vom Bundesdaach mögen es "knubbelig voll" und ganz nah

Blom un Blömcher – "Thekengespräche sind eine wichtige Grundlage für neue Ideen"

Die 2 Schlawiner – "Die besten Pointen entstehen beim Improvisieren"

Der Bauchredner Peter Kerscher – "Das Leben schreibt mein Witze" >>>


Lutz Kniep – "Ich nehme selbst den Lötkolben in die Hand" >>>


Sie sind auch Künstler oder Nachwuchskünstler im Kölner Karneval und wollen bei Report-k.de vorgestellt werden? Dann melden Sie sich doch unter info@report-k.de info@report-k.de info@report-k.de info@report-k.de


[cs, Foto: Dirk Weidmann]