Berlin | Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) fordert die Länder auf, ihre Polizeien rasch zu verstärken. „Allein in dieser Legislaturperiode haben wir insgesamt über 4.600 neue Stellen für die Sicherheitsbehörden des Bundes bekommen – davon allein 3.250 für die Bundespolizei. Ich halte es für sinnvoll, dass die Länder diesem Beispiel folgen“, sagte de Maizière der „Bild am Sonntag“.

Auch Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) verlangt von seinen Länderkollegen schnelles Handeln: „Alle Bundesländer müssen jetzt gemeinsam die Polizei verstärken und eng bei der Beschaffung neuer Ausrüstung zusammenarbeiten.“ Dies sei „auf Grund der aktuellen Entwicklungen zur weiteren Gewährleistung der Sicherheit und zum besseren Schutz unserer Mitarbeiter notwendig“. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, warnte unterdessen, dass die Polizei derzeit nicht für die Sicherheit der Bürger garantieren könne.

Wendt sagte „Bild am Sonntag“: „In Deutschland fühlen sich Kriminelle wohl.“ Er zeigte Verständnis dafür, dass sich Bürger deshalb vermehrt versuchen, selbst zu schützen: Wendt: „Man kann es nicht begrüßen, dass sich Bürger bewaffnen, aber man kann sie in dieser Situation gut verstehen.“ Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für „Bild am Sonntag“ ergab, dass sich nur 40 Prozent der Deutschen ausreichend vor Kriminalität geschützt fühlen.

56 Prozent sagen, dies sei nicht der Fall. 55 Prozent sind der Meinung, dass die Politik nicht genug für die Sicherheit der Bürger tue. Mit der Politik in diesem Bereich zufrieden sind 38 Prozent.

Für die Umfrage hat Emnid am 11.08.2016 insgesamt 501 repräsentativ ausgewählte Personen befragt. Fragen: „Sind Ihrer Meinung nach die Bürger in Deutschland ausreichend vor Kriminalität geschützt?“ / „Tut die Politik genug für die Sicherheit der Bürger?“

Autor: dts