Andreas Gabalier kommt am 11. Mai in die Kölner Arena. Foto: Stall Records

Köln In nur wenigen Jahren hat sich der „Volks-Rock’n’Roller“ Andreas Gabalier an die Spitze der Charts und in die Herzen seiner Fans gespielt. Vor mehr als 90.000 Besuchern stand der Österreicher im vergangenen Sommer beim Open Air in München auf der Bühne. Nun kehrt Gabalier mit seiner „Dirndl-Wahnsinn-Hulapalu!“-Tour zurück nach Deutschland und kommt am 11. Mai in die Kölner Lanxess-Arena. Wir haben vorab mit dem Musiker gesprochen.

Wie groß ist die Vorfreude auf das Konzertjahr 2023?

Andreas Gabalier: Im Vorjahr gab es in den Stadien die bislang größten Konzerte meiner Karriere. Für das laufende Jahr hatten wir eigentlich nur acht Konzerte eingeplant, da wir nicht wussten, wie in der aktuell schwierigen Situation die Bereitschaft der Fans ist, Tickets zu kaufen. Doch die Nachfrage war riesig und so haben wir auf meiner bislang längsten Tour, die bis in den November reicht, 26 Konzerte geplant. Ein Großteil davon ist inzwischen auch schon ausverkauft. Mir war es dabei ein großes Anliegen, trotz der immens gestiegenen Kosten, die Kartenpreise konstant zu halten. Damit möchte ich den Fans etwas zurückgegeben, dafür, dass sie mich in den vergangenen zwölf Jahren derart unterstützt haben. Dafür bin ich sehr dankbar, auch weil ich weiß, dass heute ausverkaufte Konzerte keine Selbstverständlichkeit sind.

Wie bereiten Sie sich auf die Tour vor und welche Rolle spielt dabei die Fitness?

Gabalier: Fitness und Sport sind Teil meiner Lebensphilosophie. Den Großteil meiner Freizeit widme ich dem Sport und bin auch gerade erst vom Skifahren mit Freunden zurückgekommen. Mir ist es wichtig, fit und gesund für die Auftritte zu bleiben. Bei einem Konzert stehe ich drei Stunden auf der Bühne. Nach der Auszeit über Weihnachten und Neujahr sind wir Anfang Februar voll in die Tourvorbereitungen eingestiegen, da gibt es reichlich zu tun. Aber ich freue mich sehr auf dieses turbulente Konzertjahr.

Andreas Gabalier bei einem seiner großen Open-Air-Auftritte. Foto: Sepp Peil

Sie sind oft in den Bergen unterwegs. Wie wichtig ist Ihnen die Natur?

Gabalier: Die Natur zu erhalten, ist für mich extrem wichtig. Im urbanen Raum gibt es immer mehr Menschen und bislang unversiegelete Flächen werden immer mehr zugebaut. Dazu kommt eine zunehmende Spaltung und Gereiztheit in der Gesellschaft. Da wünscht man sich etwas mehr Toleranz und Gesprächsbereitschaft. Umso wichtiger wird es, dass die Menschen in diesen Zeiten einen Ausgleich zu ihrem stressigen Alltag finden. Und da ist die Natur enorm wichtig. Ich habe es da in Österreich ziemlich einfach, da die Bergwelt eigentlich immer gut und schnell erreichbar ist. Aber man muss auch etwas tun für den Erhalt der Natur. Daher engagiere ich mich unter anderem mit Sebastian Vettel für das „BioBienenApfel-Projekt“. Dabei geht es um den Erhalt von Wildblumen für die Bienen und darum, mehr Lebensraum für diese Tiere zu schaffen. Da kann jeder schon mit ein paar blühenden Pflanzen auf dem Balkon und der Terrasse etwas tun.

Wir leben aktuell in aufreibenden Kriegs- und Krisenzeiten. Wie wichtig ist da ein Konzertabend in der Arena?

Gabalier: Ich habe vor zwölf Jahren mit der Musik begonnen, weil ich den Menschen einen schönen Abend mit viel Lebensfreude schenken wollte. Das hat sich bis heute nicht verändert. Die Fans kommen in die Arena und erleben eine tolle Zeit mit vielen emotionalen und wertschätzenden Momenten, die sie bis nach Hause begleiten. Viele nutzen auch die Konzertreise in eine Stadt wie Köln, um dort ein komplettes Wochenende zu verbringen und ein wenig den Kurzurlaub zu genießen. Solche Auszeiten sind heute ein rares Gut geworden.

„Lederhosen sind bei uns in Österreich ein Kulturgut“

Viele werden in Köln wieder mit dem Dirndl oder der Lederhose unterwegs sein?

Gabalier: Ich bin mit der Lederhose groß geworden und in Österreich ist die Zahl der Menschen groß, die so ein Kleidungsstück im Schrank hängen haben. Das Dirndl und die Lederhose zählen bei uns zum Kulturgut, das auch bei großen Festen und Bällen getragen wird. In Deutschland ist es vielleicht bei manchen Fans auch ein wenig ein Kostüm für den Konzertabend. Aber es ist eine Kleidung, die gute Laune und einen schönen Abend verspricht.

Wie viele Lederhosen besitzen Sie?

Gabalier: Das werden aktuell so etwa 15 sein. Einzelne muss ich auch immer wieder entsorgen, da sie bei den Auftritten und meinem Sport auf der Bühne arg strapaziert werden. Sie müssen daher auch regelmäßig gewaschen werden. Auch das verkürzt die Lebenszeit.

Welche Beziehung haben Sie zur Kölner Arena?

Gabalier: Das ist ein Lieblingsort, an dem mich die Fans mit ihrer Stimmung immer durchs Konzert getragen haben. Mir gefällt es, wie die Ränge steil hinaufgehen, so fühlt man sich wie in einem Stadion. Und wenn ich dann wieder den „Kölschen Jung“ singe, kommt es mir wie nach einem WM-Sieg vor. Schön ist für mich aber auch, dass in der Arena trotzdem auch stillere Momente mit handgemachter Musik aus Österreich möglich sind.

Haben Sie auch mal die Zeit, sich Köln einmal in Ruhe anzuschauen?

Gabalier: Das hängt immer vom Tourkalender ab. Aber wenn ich etwas Zeit habe, gehe ich gerne mittags vor dem Konzert in der jeweiligen Stadt spazieren. Dabei schaue ich mir die Fußgängerzonen genauso an, wie die Sehenswürdigkeiten. Zu meinen kleinen Ritualen gehört es auch, dass ich in einer der Kirchen eine Kerze anzünde. Damit will ich meine Dankbarkeit für das zeigen, was mir an positiven Dingen in den vergangenen zwölf Jahren widerfahren ist. Da bietet sich im Mai der Kölner Dom natürlich an.

Weitere Infos und Karten für das Kölner Konzert gibt es unter:

www.lanxess-arena.de