Köln | Steigende Kosten und erhöhte Sicherheitsanforderungen bei den Schull- un Veedelszöch sind für die Freunde und Förderer des kölnischen Brauchtums als Veranstalter in dieser Session eine Herausforderung. So sollte für die Sanitätsdienste statt wie bislang 8300 nun 48000 Euro gezahlt werden. „Wir konnten uns in Verhandlungen gemeinsam mit dem Festkomitee auf eine Summe von 20000 Euro einigen, müssen das Thema aber weiter im Auge behalten“, sagt der Vorsitzende Bernhard Conin und weist auch auf gestiegene Kosten für die Sicherheit und die 2014 anstehenden erhöhten Gema-Gebühren hin. „Die Zöch waren aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet“, betont Conin. Finanzielle Unterstützung in Schecks von jeweils 10000 Euro von Taxi-Ruf köln und von den Lostsisters.

Eine „grenzwertige Herausforderung“ für Zugleiter Wolfgang Heimes war die Erstellung eines Sicherheitskonzepts für die Schull- un Veedelszöch, das inzwischen aber steht.  Insgesamt werden am Sonntag ab 11.11 Uhr 8200 Teilnehmer auf der gleichen Strecke wie der Rosenmontagszug durch die Stadt ziehen. Um dies zu ermöglichen, sind 300 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, diese werden je zur Hälfte von den Lyskircher Junge und von den Fördereren und Freunden des kölnischen Brauchtums gestellt.

Bei den Schulzöch beteiligen sich 53 Schulen aller Schulformen aus 25 Stadtteilen mit insgesamt 3800 Aktiven. Darunter sind 270 Musiker aus den Schulen sowie 14 weitere Kapellen. Thematisiert wird von den Schülern unter anderem der Doppel-Jahrgang beim Abitur aber auch Dinge aus dem Alltag wie Apps oder Handyhüllen. Die Domsingschule, wo Kinderprinz Moritz die dritte Klasse besucht, wird komplett als Dreigestirn im Zug uinterwegs sein. „Wir legen Wert darauf, dass es beim Motto der Gruppen möglich ist, kreativ zu sein und eigene Ideen umzusetzen“, sagt Schulamtsdirektorin Margarita von Westfalen-Granitzka.

Bei den Veedelszöch, die in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen feiern können, werden 2743 Teilnehmer in 52 Gruppen durch Köln ziehen. Das sind 150 mehr als Vorjahr. „Damit konnte der Mitgliederrückgang aufgehalten werden“, sagt der Zugleiter. Eröffnet wird der Zug der Veedelsvereine durch die Steinmaurer Moorhexen aus der Nähe von Baden-Baden, die zum ersten Mal dabei sind. Neu im Zug sind auch De Löstige Reechterinne vom Land- sowie vom Oberlandesgericht sowie die Gruppe Hellenia Colonia, die sich der deutsch-griechischen Freundschaft widmet.

Ein Problem mit ihrem Wagen hatten deie Fidelen Höhenberger, wo ein großer Clown den Dom festhalten sollte. Leider war dieser reichlich instabil. Gerade zur rechten Zeit kamen da die Erschütterungen des Gotteshauses durch die Linie 5, die prompt auf dem Wagen als Thema umgesetzt wurden. Wieder dabei sind die Schlenderhaner Lumpe, die im 50. Jahr ihres Bestehens, die Kinder der Gründer unter dem Motto „Wie alles anfing!“ ins Rennen schicken.

Bereits am Freitag versammeln sich die Veedelsvereine zum Sternmarsch in der Altstadt, der von vier Plätzen zum Alter Markt ziehen wird. Dort wird zwischen 18 und 20.30 Uhr unter anderem mit Kasalla, den Klüngelköpp und den Bläck Fööss gefeiert.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Die Kosten für die Durchführung der Schull- und Veedelszöch (hier ein Archivbild) sind teilweise stark gestiegen.