Köln | Der jecke Januar 2020 ging am Freitag mit grandiosen Sitzungen zu Ende. Julia Katharina Brand, Reporterin von report-K, besuchte 3. Bei den Ostermännern gibt es jetzt ausgezeichnete FC-Chefs, bei der Großen Allgemeinen fordert Brings von Präsident Markus Meyer Woosch und bei der Großen Kölner gab es Männermarie-Präsidenten-Küsse.

Besonderer Pirat und Highlander bei den Ostermännern hoch geehrt

Botschafter waren auch bei der Kölschen Miljöh-Sitzung der Willi-Ostermann-Gesellschaft im Maritim zu Gast: nämlich aus dem Land des Fußballs. Mit Ehrenorden wurden FC-Präsident Werner Wolf und der Vorsitzende des FC-Mitgliederrates Stefan Müller-Römer ausgezeichnet. „Die glauben, dass wir Gutes tun können für den FC“, erklärt sich Müller-Römer die besondere Prämierung. Während Werner an diesem Abend als Pirat kam, war Müller-Römer ziemlich authentisch als schottischer „Highlander“ unterwegs. Ob bei der Wahl des Kostüms nur die optische Ähnlichkeit zu der Film-Legende eine Rolle spielte, oder auch eine Botschaft dahintersteckte? Wer weiß. „Es kann nur einen geben“, heißt es schließlich über den Highlander. Der schwärmte auf jeden Fall für die Sitzungen der Ostermann-Gesellschaft: „Die sind mit die besten in Köln“, befand Müller-Römer. Da wird sich Literat Elmar Sommer freuen. Ein knapp siebenstündiges Programm hatte er auf die Beine gestellt.

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Brings fordert Woosch bei der Großen Allgemeinen

Premiere für Präsident der Großen Allgemeinen Markus Meyer: Erst am Vortag hatte er die Generalprobe als Sitzungspräsident bei der Mädchensitzung gemeinsam mit den Treuen Husaren bravourös gemeistert. Bei der Kostümsitzung am Samstag in den Sartory-Sälen hieß es dann: jetzt geht’s um die Wurst. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und zwar in Form des heiß begehrten „Flöns-Orden“, den die KG seit fünf Jahren an verdiente Jecken vergibt. Diese relativ junge Tradition ist schon jetzt über die Grenzen der KG hinaus überaus beliebt: „Präsident – die Woosch bitte“, forderten Brings nach ihrem gefeierten Auftritt beherzt, und Markus Meyer tat wie ihm geheißen und legte ihnen das gute Stück auch gleich um. Natürlich nicht „roh“, sondern in hübsch verpackter Form. Ein weiterer Höhepunkt des Abends: der Besuch einiger „hochrangiger Delegierte“, die extra aus Berlin angereist waren. In der Hauptstadt betreibt die Große Allgemeine nämlich eine „Botschaft“ mit Sitz im Gaffelhaus. Der „Botschafter“ war mit 24 Exil-Kölnern und anderen Berliner „Diplomaten“ gekommen.

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Männerküsse bei der Großen Kölner

Bei der Sitzung der Großen Kölner in der Flora ging es unterdes nicht ganz so lange und wild zu, es war „Flüstersitzung“ angesagt, und zwar die zweite dieser Session mit vielen prominenten Gästen im Publikum. Mit dabei: die Intendantin des Hänneschen Theaters Frauke Kemmerling, die Präsidentin des Bundesamtes für Familie Helga Roesgen und IHK-Vize Dieter Steinkamp. Ganz so still ging es jedoch dann auch wieder nicht zu. Gelacht wurde viel, gesungen auch. Dafür gabs extra ein Liederheft mit den Texten der schönsten Karnevals-Klassiker und Krätzchen von Karl Berbuer, über Ostermann bis Jupp Schlösser. Nicht ganz so traditionell, aber wohl eins der unterhaltsamsten Tanzcorps der Stadt: das Schnäuzer Ballett der Dellbröcker Boore. Obwohl – eigentlich schon traditionell: seit immerhin 40 Jahren persiflieren sie auf freche und liebenswerte Weise den Karneval. Da bleibt kein Auge trocken, wenn die etwas burschikose Marie ihren Tanzpartner leidenschaftlich über die Bühne wirbelt oder Sitzungspräsident Joachim Wüst beherzt einen dicken Schmatzer auf die Backe drückt. Ein besonderer Dank galt an diesem Abend den „Heinzelmännchen“ unter Leitung von Ulli Sandtner. Die packen bei der KG tatkräftig ehrenamtlich mit, wenn es um Transport und Aufbau geht. Einen Verdienstorden in Silber gab es derweil für das langjährige Gremiumsmitglied der KG Reinhard Künstler.

Autor: Julia Katharina Brand
Foto: Ostermann-Schatzmeister Jürgen Didschun, FC-Präsident Werner Wolf, Geschäftsführer der Ostermann-Gesellschaft Marcus Schiffer, der Vorsitzende des FC-Mitgliederrates Stefan Müller-Römer und Klaus Boddin von der Ostermann-Gesellschaft. (Foto: Brand)