Köln | Das Kölnische Stadtmuseum widmet eine Sonderaustellung im „Kubus“ dem Leben des Kölner Politikers und Kulturförderers Josef Haubrich. Vom 12. Oktober 2013 bis zum 9. Februar 2014 wird anhand von Fotos und Dokumenten das Leben des ehemaligen Kölner Bürgermeisters und stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturausschussses nachgezeichnet.

Auf den Fotografien sind verschiedene Stationen im Leben Haubrichs dokumentiert. Sie zeigen ihn als jungen Mann 1920, in Kreise der Familie (1954), oder auch bei einer Ausstellungseröffnung zusammen mit Theodor Heuss sowie bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus des ehemaligen Rautenstrauch-Joest-Museums im Jahre 1958.

Ergänzt wird die Ausstellung durch mehrere Leihgaben aus dem Museum Ludwig und dem Wallraf-Richartz-Museum, so etwa der „Mädchenkopf“ des Künstlers Mossej Kogan in der Mitte des Kubus oder auch ein Portrait des ehemaligen Kölner Oberbürgermeisters Robert Görlinger von 1951, angefertigt von Otto Dix, in Auftrag gegeben von Josef Haubrich.

In einer Vitrine sind neben zahlreichen Medaillen, wie etwa die Silbermedaille zur Wiedereröffnung des Gürzenich im Jahre 1955, die Kölnische Stadtverfassung aus dem Jahre 1946. Diese wurde vom Verfassungsausschuss der Kölner Stadtverordnetenversammlung vorbereitet, dessen Mitglied Haubrich war. Am Montag soll die Ausstellung durch eine kurzfristige Leihgabe eines Kölner Bürgers ergänzt werden: ein Holzschnitt von Otto Freundlich aus dem Jahre 1919 mit einer Widmung an Haubrich wird in die Ausstellung integriert.

Josef Haubrich war nicht nur ein bedeutender Kunstsammler, sondern auch ein erfolgreicher Rechtsanwalt und engagierter Kulturpolitiker. Der Stadt Köln stiftete er 1946 seine Expressionisten-Sammlung. Als Mitglied der Kölner Stadtverordneten-Versammlung prägte er auch die SPD-Kulturpolitik. Er engagierte sich in vielen Ausschüssen,zum Beispiel für Schule, Hochbau und Recht – seit 1956 auch als Bürgermeister – und als stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses. Josef Haubrich gestaltete maßgeblich das gesamte kulturelle Wiedererstehen Kölns, und – seit 1953 als Mitglied der Landschaftsversammlung – auch das des gesamten Rheinlands.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Birgit Kilp und Dr. Michael Euler-Schmidt.

Autor: dd