Düsseldorf/Köln | Der Start in den Straßenkarneval ist aus Sicht der Polizeistellen in Nordrhein-Westfalen ohne größere Zwischenfälle über die Bühne gegangen. In Düsseldorf wurden zu Weiberfastnacht im Vergleich zum Vorjahr weniger Einsätze registriert, wie ein Polizeisprecher am Freitag auf dapd-Anfrage mitteilte. Auch in Bonn und Aachen lagen die Zahlen unter jenen von 2012.

In Köln bewegte sich die Einsatzzahl mit 246 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt 28 Menschen wurden festgenommen – allein 15 davon wegen Taschendiebstahls. Nach Angaben der Stadtverwaltung war die Besucherzahl aufgrund des winterlichen Wetters geringer als erwartet. Das Glasverbot in Teilen der Innenstadt habe dazu beigetragen, dass deutlich weniger Glas und Scherben auf den Straßen zu sehen gewesen seien.

Viele betrunkene Jugendliche

Die Polizei in Düsseldorf verzeichnete mit 887 Einsätzen deutlich weniger als im Vorjahr (956). Nach Angaben der Polizei ist allerdings auffällig, dass in diesem Jahr viele junge Besucher stark alkoholisiert zu den Feiern kommen. So wurde am Donnerstag in der Landeshauptstadt eine 16-Jährige mit 2,36 Promille erwischt – zum Zeitpunkt der Kontrolle war es erst 14.00 Uhr gewesen. Das Mädchen kam vorsorglich in ein Krankenhaus.

Überschattet wurden die Karnevalsfeiern von einem tödlichen Verkehrsunfall in Rösrath (Rheinisch-Bergischer Kreis): Dort war in der Nacht zum Freitag eine 59 Jahre alte Frau, die offenbar von einer Karnevalsfeier kam, von einem Kleinlaster erfasst und getötet worden. Der Fahrer flüchtete, erschwert wurden die Ermittlungen durch den dichten Schnee, der an der Unfallstelle fiel.

In Köln-Zollstock wurde zudem eine 16-Jährige nach einer Karnevalsfeier von einem Unbekannten attackiert und vergewaltigt. Die Jugendliche hatte die Feier am Donnerstagabend verlassen und war an einer Bahntrasse von dem Täter missbraucht worden. Anschließend lief der etwa 25 Jahre alte, mit einem dunkelbraunen Tierkostüm verkleidete Mann, davon. Die Polizei sucht nun Zeugen, die Angaben zu dem Vorfall machen können.

Zudem wurden mehreren Menschen bei Auseinandersetzungen verletzt, die Beteiligten waren meist alle alkoholisiert. So hatte eine Frau bei einer Feier in Aachen Pfefferspray versprüht. Wegen starker Augenreizungen mussten vier Männer und Frauen ärztlich behandelt werden. Gegen die Frau, die das Pfefferspray versprüht hat, wurden Ermittlungen eingeleitet.

Vier Menschen erlitten zudem Verletzungen bei einer Schlägerei in Hamm. In einem Lokal waren etwa zehn Männer aus bislang ungeklärtem Grund aneinandergeraten. Bei dem Streit hatten einige Beteiligte mit einem Schlagstock und einem Schlagring auf ihre Kontrahenten eingehauen. Ein 21-jähriger Duisburger wurde so schwer verletzt, dass er in einem Krankenhaus aufgenommen werden musste.

Autor: Michael Bosse, dapd