Köln |  Wenn es wieder „Alaaf“ aus sämtlichen Ritzen im Rheinland schallt ist das für Jecken ein wunderbares Vergnügen – Was aber, wenn man bei dem Gedanken an Strüßjer, Bützjer und „Viva Colonia“ eher in Angstschweiß als in Freudentränen zerfließt? Hier sind ein paar Tipps, die Karnevalsmuffeln zur Flucht vor der fünften Jahreszeit verhelfen.

Raus aus dem Kamelleregen, rein ins Hotel
Wenn selbst der bloße Gedanke an Horden von Cowboys, Supermänner und schunkelnde Prinzessinnen zu Herzstillstand führt, hilft nur eins: Raus aus Köln, am besten raus aus Deutschland. Verschiedene Online-Reisesanbieter locken mit preiswerte Last-Minute Angeboten in die Ferne. So kann man etwa ab dem 27. Februar, also pünktlich zu Weiberfastnacht, am Flughafen Köln/Bonn in den Flieger nach Schweden steigen und es sich vier Tage in Stockholm gutgehen lassen– garantiert Konfetti frei. Übernachtung und Frühstück inklusive und mit knapp 300 Euro pro Person wesentlich preiswerter als ein Platz im Rosenmontagszug.
Noch günstiger kommt man in Frankreichs Hauptstadt: Für rund 220 Euro, Flug inklusive, kann man sich 30 Minuten von der so genannten Stadt der Liebe entfernt in Villepinte ein Zimmer mieten. Disneyland Paris ist auch nur eine halbe Stunde entfernt, für genügend Abwechslung ist also gesorgt.
Auch innerhalb Deutschlands haben einige Hotels die Karnevalsflüchtigen als potenzielle Zielgruppe für sich entdeckt: Das Kurpark Hotel Bad-Dürkheim wirbt mit „Anti-Trubel-Tagen“,  Hotel Schloss Edesheim mit „perfekter Karnevalsflucht“.
Wer nicht gleich verreisen möchte ist vielleicht im Ahrtal gut aufgehoben: Das bietet Möglichkeit zu ausgedehnten Wanderungen über den neuen Ahr Steig oder durch die Ahrtaler Weinberge. Oder auch Entspannung, etwa bei einer Sauna-Zeremonie im Ahr-Resorts Bad.
Das Unmögliche ist möglich: Karnevalsfrei in Köln
Wer sich partout nicht aus Köln vertreiben lassen will und trotzdem einigermaßen kamellefrei durch  die jecken Tage kommen möchte, hat dazu, wär hätt’s gedacht, auch in der Stadt am Rhing die Möglichkeit. Die Kölnbäder haben teilweise geöffnet und laden zur sportlichen Betätigung ein – damit man Aschermittwoch den Fastelovend-gezeichneten Kollegen stolz die gestählte Figur präsentieren kann. Und auch wenn die meisten städtischen Museen über Karneval geschlossen sind, haben das  Kölnische Stadtmuseum am 28. Februar, sowie 1. und 4. März von 10 bis 17 Uhr und das Wallraf-Richartz-Museum am 4. März von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Auch der Kölner Zoo, seit jeher beliebtes Ziel der Karnevalsflüchtigen, hat geöffnet. Selbst dem Einkaufsvergnügen steht nichts im Wege, die Köln Arcaden haben Montags bis 20 Uhr geöffnet. Zur Not tut es natürlich auch der völlige Rückzug in eins der Kölner Kinos.
Ansonsten hilft nur eins: Hamsterkäufe am 26. Februar und dann  bis Aschermittwoch mit Chips und Schoki ab aufs Sofa. Die bekommt man beim Supermarkt des Vertrauens auch ohne aufgespannten Regenschirm. Und lauthals „Kamelle“ zu krähen wird auch nur in wenigen Geschäften verlangt.

Autor: Carlotta Eisele