Grüne haben inhaltliche Kompetenz
Der Landesvorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen Arndt Klocke zeigte sich erfreut über das Wahlergebnis und über das Abschneiden der Grünen in Köln. Dabei zeigte Klocke auf, dass die Grünen nicht nur wegen der Köpfe gewählt würden, sondern im Besonderen auch wegen der inhaltlichen Arbeit. So habe es sich ausgezahlt, dass man deutlich sichtbar Zeichen gegen Rechts gezeigt habe und sich für den Klimaschutz und eine andere Energiepolitik engagiere. „Früher waren wir auch 50 Grüne auf jeder Demo, aber heute zeigen wir das auch und halten die grüne Fahne hoch, das ist gut so“, so Klocke. Das man jetzt auch im Bereich Wirtschaft, durch die Kampagne „Green New Deal“ punkten könne erfreute den Landesvorsitzenden ebenso. So hätten 17 Prozent einer Umfrage unter Wählern zur Europawahl angegeben, dass sie den grünen Wirtschaftskompetenz zusprechen.

Abschied aus beruflichen und privaten Gründen: Kerstin Ciba
Kerstin Ciba verabschiedete sich mit einem „lachenden und einem weinenden Auge“. Da im Dezember letzten Jahres ihre Tochter geboren sei und sie nun zusätzlich auch an ihren Arbeitsplatz zurückkehre, müsse sie in der Politik etwas kürzer treten, erklärte Ciba ihren Rücktritt aus persönlichen Gründen. Ciba war seit 2007 Sprecherin der Kölner Grünen und teilte sich das Amt mit Stefan Peil, der auch weiterhin einer der Sprecher der Kölner Grünen bleiben werde. „Es hat mir großen Spaß gemacht sich in der Sache auseinanderzusetzen und dass man selbst nach Konflikten danach immer noch ein Kölsch trinken gehen konnte, habe sie als persönliche Bereicherung empfunden“, resümierte Ciba ihre Vorstandstätigkeit bei den Kölner Grünen.

Neue Sprecherin neben Stefan Peil: Katharina Dröge
Katharina Dröge war die einzige Bewerberin als Nachfolgerin für Kerstin Ciba. Sie sieht, dass die großen Volksparteien ideenlos und rückwärts gewandt seien und selbst in der Krise als Antwort auf den Klimaschutz nur die Abwrackprämie im Gepäck hätten. Dröge macht daran, wie sie es nennt die „Krise der Verantwortungslosen in der Politik“ fest, die keine zukunftsfähigen Konzepte mehr entwickeln würden. Auch in Köln gäbe es diese „Krise der Verantwortungslosigkeit“, etwa beim Bau der Messehallen, der Müllentsorgung, dem U-Bahn-Bau, oder dem Godorfer Hafen. Nicht nur dass der Bau des Godorfer Hafens natürliche Ressourcen zerstöre, er wirke sich auch negativ auf die öffentlichen Finanzen in einer Zeit aus, in der es um den städtischen Haushalt nicht rosig bestellt sei, so Dröge. „Das Geld das man in den Godorfer Hafen pumpt, hätte man besser für andere Projekte ausgegeben“, rief Dröge den Mitgliedern der Grünen zu und erhielt dafür viel Applaus. Dröge will den „Green New Deal“ auch für Köln und sich stark bei wirtschaftspolitischen Themen einbringen. Das passe auch zu ihrer Diplomarbeit, die sich mit der Wirtschaftskrise auseinandersetze, so die engagierte Grüne. Über dieses Thema will Dröge auch promovieren. Dröge will sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Mitteln des Konjunkturpakets II in Köln einsetzen, eine Förderung der Kreativwirtschaft und die kommunale Daseinsvorsorge stärken. Den Verkauf öffentlichen Eigentums lehnt Dröge ab. In der anschließenden Wahl erhielt Katharina Dröge von 75 abgegebenen Stimmen 71, bei zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Das Quorum wären 38 Stimmen gewesen. Ein überwältigendes Ergebnis für die junge Grüne, die vor 10 Jahren im Münsterland bei den Grünen begann Politik zu machen und die vier Jahre Sprecherin der grünen Jugend in Nordrhein-Westfalen war.

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