Die neue Regierung unter Rosa Issakowna Otunbajewa solle zunächst für sechs Monate das Land führen. Die Opposition wolle zudem mit Präsident Kurmanbek Bakijew verhandeln, der unbestätigten Berichten zufolge aus der Hauptstadt Bischkek in die Region Dschalalabat geflüchtet sein soll. Laut Otunbajewa will die Übergangsregierung Gesetze revidieren, die Bakijew zum Schutz seiner Macht erlassen hatte. Bei den gestrigen Ausschreitungen in Bischkek sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 68 Menschen getötet worden, Vertreter der Opposition sprechen von über 100 Toten. Die genaue Lage in der ehemaligen Sowjetrepublik ist derzeit aufgrund widersprüchlicher Berichte von Regierung und Opposition äußerst unübersichtlich.

Aktualisiert um 17:55 Uhr
Kirgisischer Präsident gibt Machtverlust zu
Der kirgisische Präsident Kurmanbek Bakijew hat heute seinen Machtverlust zugegeben. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti. Demzufolge habe Bakijew eine Erklärung abgegeben, in der es hieß, er habe als Präsident keine Möglichkeit, die Lage in Kirgisien zu beeinflussen. Trotzdem werde er nicht zurücktreten. Die Opposition sei seiner Ansicht nach trotz der Unterstützung von Armee und Polizei nicht in der Lage, die Ordnung in Kirgisistan wieder herzustellen.

[dts]