Köln | Mal mit einem ganz anderen, aber wie immer politischen Motto, zog der Geisterzug 2019 durch das schnieke Lindenthal bis ins gutbürgerliche Sülz. Das Motto: „Kölle kritt dr Kollaps – mieh Platz för Rädcher!“ Das Motto griffen eine Reihe von Radaktivisten und Verbände auf. Nach der Vorstellung der Polizei mit den Unfallschwerpunkten bei denen Radfahrer beteiligt sind hätte nur noch Ehrenfeld auf dem Zugweg gefehlt. Daher also Motto und Zugweg prima gewählt und sie harmonierten sogar. Die wunderbaren Fotos fing Frank Domahs ein.

Fotostrecke: Der Geisterzug 2019 in Bildern von Frank Domahs >

Denn der Geisterzug forderte so bessere Radwege und eine fahrradfreundlichere Verkehrspolitik. Die ist auch nötig, will Köln die selbstgesteckten Ziele „Köln mobil 2025“ erreichen. Tausende Jecken schlossen sich dem Geisterzug an, der seit 1991, also dem ersten Golfkrieg durch Köln zieht. In diesem Jahr fand der 27. Geisterzug statt. Die jecken Geister und Fahrradfreunde zogen von der Herbert-Lewin-Straße bis zur Neuenhöfer Allee.

So schreibt der Veranstalter des Kölner Geisterzuges: „Das Motto „Kölle krit dr Kollaps – mieh Platz för Rädcher“ war für den diesjährigen Geisterzug schnell gefunden, denn die Verkehrssituation in Köln, insbesondere für Radfahrer, scheint mit den Jahren eher präkerer als entspannter zu werden: Die Nutzung des Fahrrades, in anderen Großstädten Europas schon längst die nachhaltige Lösung Nummer eins, wird in Köln nur zögerlich gefördert. Der Autoverkehr platzt aus allen Nähten, die Kölner Luft leidet und damit auch die Bewohner unserer Stadt. So soll das Motto nicht nur auf diese Problematik hinweisen, sondern auch alle Kölner dazu aufrufen, alternative Verkehrsmittel zu nutzen, am besten das Rad! Das erfordert aber auch, die Infrastruktur für den Radverkehr in der Stadt für die Zukunft deutlich zu verbessern.“

Von den Radaktivisten waren mit dabei: Deine Freunde, RADKOMM, die Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad NRW“, Kölner Fahrrad-Sternfahrt, ADFC, VCD Regionalverband Köln, Initiative „Ring Frei“ und viele andere.

Nur eines durften die jecken Geister im Geisterzug 2019 nicht: Radeln.

Autor: Von Redaktion | Fotos: Frank Domahs