Zurzeit werden an der Westfassade des Kölner Domes Skulpturen der heiligen Kaiser Konstantin, Karl der Große und Heinrich II. sowie des heiligen Königs Stephan von Ungarn wieder aufgestellt. Die vier etwa lebensgroßen Kalksteinskulpturen waren im März 2005 abgenommen worden, um sie in der Dombauhütte zu reinigen und zu restaurieren. Die Wiederaufstellung der Figuren hat Anfang dieser Woche begonnen und wird im Laufe der nächsten Woche abgeschlossen werden. Die Figuren waren in den 1870er Jahren in der Werkstatt des Dombildhauers Peter Fuchs entstanden. Die vier Monarchen werden zugleich auch als Heilige verehrt. Sie sind somit Idealbilder des christlichen Herrschers, dessen Aufgabe nicht zuletzt der Schutz der Kirche sein sollte.

Der Erhaltungszustand aller vier Skulpturen war zum Zeitpunkt der Abnahme vergleichsweise gut. Lediglich die Hände der Heiligen mit ihren Attributen waren teilweise stark verwittert oder gänzlich zerstört, die Gewänder und Gesichtszüge hingegen nahezu unversehrt erhalten geblieben. Allerdings war der einst hellgelbe französische Kalkstein vollständig von einer schwarzen Schmutzschicht überzogen. Alle vier Skulpturen wurden zunächst durch die Restaurierungswerkstatt Karthäuserhof mit Hilfe eines Festkörperlasers gereinigt. Dieses Reinigungsverfahren ist zwar sehr zeitaufwändig, dafür besonders schonend. Durch den gebündelten Lichtstrahl wird die dunkle Schmutzschicht partiell stark erhitzt und verdampft. Die ursprüngliche, helle Steinfarbe kommt wieder zum Vorschein. Da die Lichtstrahlen nur von dunklen Oberflächen absorbiert werden und sie daher bei hellen Oberflächen wirkungslos bleiben, wird die Skulptur bei diesem Reinigungsverfahren nicht beschädigt. So kann man an vielen Stellen der gereinigten Skulpturen sogar noch die ursprünglichen Meißelspuren erkennen.

[cs; Foto: dirkwolf/ www.pixelio.de]