Tunesien durchlebe derzeit einen revolutionären Umbruch, der von zahlreichen mutigen Menschen, die nach Freiheit und Demokratie streben veranlasst wurde und dazu führte, dass die aktuelle Ordnung gestürzt wurde. „Jetzt besteht die Chance, dass auch dieser Bereich der Welt ein Leben mit Würde und Freiheit und einer funktionierenden Wirtschaft bevorsteht“, so Reinhard Houben, Vorsitzender des Wirtschaftsauschusses des Rates der Stadt Köln.
 
Nun ist Köln als größte Partnerschaft und weitere Kommunen gefragt, um möglichst schnell Unterstützung anzubieten, so die Auffassung der FDP. Köln kann sich dabei auf eine Partnerschaft und Freundschaft mit Tunesien seit 1964 berufen. „Dabei geht es nicht darum als Besserwisser in das System einzugreifen, sondern vielmehr eine helfende Hand zu reichen“, so Reinhard Houben. Der „Antrag für die Unterstützung Tunis“ ist eingereicht und wird nach Werner Hoyer, Staatsminister im Auswärtigen Amt, bei der Ratssitzung am 7. April genehmigt werden.

Inhalte des Antrags sind unter anderem die Unterstützung der Stadt Köln auf Verwaltungsebene. Die Verwaltung kann bei dem Aufbau einer demokratischen Verwaltungsstruktur helfen und die damit eine Grundlage für einen Rechtsstaat schaffen, der den Menschen Sicherheit garantiert. Zusätzlich kann Köln und städtische Töchter wirtschaftliches Know- How zur Verfügung stellen. Umgesetzt wird die Hilfe unter anderem durch den Verein zur Förderung der Städte- Partnerstadt Köln- Tunis e.V. Rüdiger Dröger, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, begrüßt außerdem zahlreiche Bürgerinitiativen, die sich für die Unterstützung Tunesiens einsetzten und für Aufmerksamkeit für das Thema sorgen. 

Schnelle Hilfe ist unbedingt notwendig
Werner Hoyer sieht besonders schnellen Handlungsbedarf: Denn bis zu den veranlassten Wahlen im Juli diesen Jahres sei es wichtig, dass sich die politischen Aktivisten zu Parteien zusammenschließen und festigen können, so dass sie in einen demokratischen Wahlkampf ziehen können. Ein weitere wichtiger Ansatzpunkt ist nach Werner Hoyer die Stärkung der Wirtschaft und die Unterstützung der jungen Generation durch Stipendien und Ausbildungsplätze. Tunesiens Wirtschaft ist stark abhängig von dem Tourismus, der unter den politischen Unruhen stark gelitten hat. Ohne eine funktionsfähige Wirtschaft ist der Aufbau eines Landes jedoch nur schwer möglich. So sollte nach Werner Hoyer hier und in der Förderung der jungen Generation, sowie der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit die entschiedensten Ansatzpunkte liegen.

Am kommenden Mittwoch, den 16.3.2011, wird ein Treffen der Kommunen, die neben Köln eine Partnerschaft mit Tunesien haben, stattfinden. Das Ziel ist es die Koordination der Hilfen und die Kooperation zu optimieren.

Spenden in finanzieller oder materieller Form können durch Kontaktaufnahme mit dem Verein zur Förderung der Städte Partnerschaft Köln- Tunis e.V. umgesetzt werden.
Ansprechpartner sind Rüdiger Dröger, stellvertretender Vorsitzender unter 08551- 2408551 oder Vorsitzender Raouf Khammassi.

Henriette Hohm für report-k.de | Kölns Internetzeitung; [Foto: Lotharingia/fotolia]