Anton Dumm war ein Aushängeschild des Chicago am Rhein. Archiv-Foto: Bopp

Köln | Das legendäre, verrufene „Chicago am Rhein“.

Noch immer weckt das einstige Kölner Milieu der 60-er bis 80-er Jahre Emotionen und Nostalgie in vielen Köpfen der Stadt.

Erst recht, da nur noch wenige Protagonisten der damaligen Zeit heute überhaupt noch leben.

Und eben darum ist aktuell ein Streit um „Dummse Tünn“ (85) entbrannt.

Dummse Tünn in seinen Glanzzeiten. Foto: Bebak/Repro:Bopp Links: Dummse Tünn

Der einstige Leibwächter und Lude sollte Titelheld der Fortsetzung des Bucherfolgs „Wenn es Nacht wird in Köln“ (2016) werden. Doch dazu kann es nicht kommen.

Fotograf und Verleger im Clinch wegen Fotos von Dummse Tünn

„Wir konnten Dummse Tünn, als er noch rüstig war, zu einem Fotoshooting überreden“, schildert Verleger Roland Bebak, „doch zum wiederholten Mal hat mir nun der Fotograf im Nachhinein Bedingungen für die Nutzung der Bilder gestellt und stellte rückwirkend sogar aus meiner Sicht horrende monetäre Forderungen, die das erste Buch betreffen.“

Herausgeber Roland Bebak, Milieu-Stadtführer Anton Claaßen und Anton Dumm beim Besuch im Pflegeheim vor wenigen Monaten. Foto: Bebak

Dumm selbst, der in einem Pflegeheim in Troisdorf mittlerweile lebt, wird, so Bebak, von einem anwaltlichen Vormund vertreten und hat dem Fotografen laut Bebak seinerseits jegliche Nutzung an den Bildern untersagen lassen.

Der Fotograf will sich auf unsere Nachfrage nicht zu der Sache äußern.

Bebak trotzig: „Dummse Tünn wird dennoch seinen Platz im Buch mit anderen Bildern haben. Es sind 100 Fotos im Buch. Gott sei Dank ist nicht jeder wie dieser Fotograf, sonst dürfte ich ja 2 Millionen für die Bilder im Jahr zahlen..“

Das Cover der Fortsetzung indes ziert nun Dumms ewiger Rivale Hein Schäfer, seinerzeit berüchtigt als die „Schäfers Nas“.

Das geplante Cover der Buch-Fortsetzung zeigt Schäfers Nas auf dem Titel – und nicht Dummse Tünn. Foto: Bebak

Bebak: „Es gibt bereits etliche Vorbestellungen und Ziel ist im Sommer die Fortsetzung final auf den Markt zu bringen. Die Sehnsucht der Kölner nach dieser Zeit mit ihren Originalen ist spürbarer denn je.“

Anmerkung der Redaktion:

report-K-Chefreporter Markus Krücken ist „Ghostwriter“ der „Wenn es Nacht wird in Köln“-Reihe, partizipiert aber nicht an deren Verkaufserlösen.