Die Visualisierung zeigt die Entwicklung auf dem "Lindgens Areal". | Visualisierung: HHVision

Köln | Der Mülheimer Süden wird sich verändern. Vom Industrieareal wo einst der Ottomotor erfunden wurde hin zu einem neuen Stadtquartier aus Wohnen und Gewerbe. Ein Teilbereich ist das nach dem dort einst ansässigen Unternehmen benannte Gebiet „Lindgens-Areal“. Heute informiert die Stadt Köln interessierte Bürger:innen zum Bebauungsplanverfahren.

Die Stadt will über den aktuellen Planungsstand und die bisherigen Ergebnisse der Jury im Mülheimer Süden zum geplanten Hochhausneubau informieren. Das „Lindgens-Areal“ umfasst in seiner Gesamtgröße 46 Hektar. Dort soll ein urbaner Mix aus Wohnen, Handel, Büro, Kultur und sozialen Einrichtungen entstehen. Drei Baufelder wird der Kölner Immobilienentwickler WvM Immobilien + Projektentwicklung unter seine Fittiche nehmen. Die Baufelder umfassen eine Größe von 11.800 Quadratmeter. Das Grundstück erwarb eine 100-prozentige Tochter der WvM von Lindgens und Söhne. Das Areal reicht von der Deutz-Mülheimer Straße bis zum Rheinboulevard.

Der „Mühlenturm“

Dabei will die WvM ein 20-geschossiges Hochhaus errichten, dem sie den Namen „Mühlenturm“ gab. Dies in einem historischen Kontext, da auf dem Areal einmal Mühlen standen. Der Turm soll eine Klinkerfassade erhalten, die sich harmonisch einfügen soll, da auch Bestandsgebäude als Denkmäler erhalten bleiben, die mit ihren Backsteinfassaden stilprägend für die Industriearchitektur des Mülheimer Südens sind. Insgesamt sollen in diesem Bereich 295 Wohn- und 5 Gewerbeeinheiten entstehen. Hanno Kreuder, Partner des beauftragten Planungsbüros trint + kreuder d.n.a, betont die ganzheitliche Herangehensweise: „Es war uns sehr wichtig, das historische Erbe des Areals mit seinen unterschiedlichen Gebäudetypen zu erhalten.“

Informationen vor der Offenlage

Der nächste Schritt im Bebauungsplanverfahren ist die Offenlage der Pläne. Davor können sich die Kölner:innen über den Planungsstand informieren und Fragen stellen. Bei der formellen Offenlage können dann Einwendungen und Stellungnahmen von den Bürger:innen abgegeben werden. Die Infoveranstaltung am heutigen Dienstag, 25. April, bietet neben Informationen über die Planungen zum „Lindgens Areal“ auch Einblicke in den Gesamtkontext der Entwicklung des Mülheimer Südens, die verkehrliche Infrastruktur, die Architektur sowie Grün- und Freiflächen. Dazu wird es Infostände geben und die Bürger:innen können zu ausgewählten Themen Fragen stellen. Zum Abschluss der heutigen Veranstaltung ist eine Diskussion geplant.

An der Entwicklung des Mülheimer Süden arbeitet die Stadt länger als seit 2013. In den Jahren 2013 und 2014 gab es ein Werkstattverfahren für das städtebauliche Konzept. Dieses soll durch sieben Bebauungspläne gesichert werden. Auf dem „Lindgens Areal“ ist die historische Bausubstanz größtenteils erhalten und soll jetzt durch Neubauten ergänzt werden. Dort soll zudem eine Kindertagesstätte entstehen. Das Hochhaus soll mit der umliegenden Bebauung den Eingang ins Quartier und den Platz im Bereich des Auenweges prägen.

Wann könnte gebaut werden? Die Lindgens-Areal Projekt GmbH & Co KG. das 100 prozentige Tochterunternehmen von WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH, Köln spricht davon, dass bei einem zügigen Satzungsbeschluss und Baugenehmigung bereits 2024 mit dem Bau begonnen werden könnte und eine Fertigstellung bis 2027 angestrebt werde. Dann würden 295 Wohneinheiten mit 20.639 m² Wohnfläche und 5 Gewerbeeinheiten auf 10.195 m² Grundstücksfläche im ersten Bauabschnitt und zwei bis sieben Gewerbeeinheiten mit 3.490 m² Gewerbefläche auf 1.598 m² Grundstücksfläche entstehen.

Planungsstand „Lindgens-Areal“
Öffentliche Veranstaltung für Bürger:innen
25. April 2023, ab 18 Uhr
Lokschuppen, Hafenstraße 7, Köln-Mülheim



ag