1.200 Kinder bekommen Chance auf Bildung
245.912 Euro wurden insgesamt in Köln „Menschen für Menschen“ gesammelt. Damit ist Oberbürgermeister Jürgen Roters knapp an seiner Wette, mindestens einen Euro von jedem dritten Kölner Bürger einzusammeln, gescheitert. 342.500 hätte Roters einsammeln müssen, um die Wette zu gewinnen. Dies wurde gestern in der Abschlussveranstaltung im Domforum bekannt gegeben. Nun wird er seinen Wetteinsatz, einen Dauerlauf quer durch Köln zu machen, einlösen müssen. Ein Grund traurig zu sein, gibt es trotzdem nicht, kommt der Erlös doch dem Bildungsprogramm „ABC-2015“ der Äthiopienhilfe zugute. Rund 1.200 Kinder bekommen nun die Chance auf Bildung in der Faji Higher Secondary School.

Insgesamt haben sich 24 deutsche Städte an der Aktion beteiligt. Als Sonderwettparten machten MS Europa und die Schwäbische Zeitung mit. Auf diesem Wege wurden 2,85 Millionen Euro eingenommen.


Bürgermeistern Manfred Wolf, Almaz Böhm (Ehefrau Karlheinz Böhms) und der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats der Stadt Köln, Friedel Giesen-Weireich, freuen sich über die eingegangene Spendensumme.


Einige besonders eifrige Spender wurden von Bürgermeister Manfred Wolf gestern geehrt.


Die Äthiopierin Matha Teffera präsentierte Musik aus ihrem Heimatland.


„Gemeinsam kann man etwas bewegen“
Stellvertretend für Roters erschien gestern Bürgermeister Manfred Wolf. Er bedankte sich bei allen Sponsoren. Besonders erwähnenswert sei der Einsatz der Grundschule „Unter Birken“. 3.600 Euro konnten die Schüler zusammenbringen. Böhms Frau, Almaz Böhm, zeigte sich begeistert: „Gemeinsam kann man etwas bewegen, ohne auf etwas verzichten zu müssen“, kommentierte sie das breite Engagement der Spender. Jedoch gebe es noch viel tun. So gebe es, je länger man sich mit Hilfsprojekten in Äthiopien beschäftige, immer mehr Bereiche, die man vorher nicht bedacht hätte. „AIDS war vor 30 Jahren z.B. noch kein Thema – man kannte es noch gar nicht“, so Böhm. Dennoch sehe man nicht bloß die Probleme, sondern auch das unglaubliche Potential, das in Äthiopien stecke.

In den Städten, in denen die Eheleute Böhm ihre Wette „verloren“ haben, wird Almaz Böhm, zur Begleichung ihrer Wettschulden, einen Auftritt bei einer Veranstaltung des Circus „Mother Africa“ oder des Welttheaterprojekts Theater Salomon initiieren. Ein besuch des Theater in Köln wird nun leider nicht stattfinden. Dafür will Roters mit seinem Dauerlauf noch einmal Spenden für die Äthiopienhilfe sammeln.

Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung