Das Pressefoto des Hauptzollamtes Köln zeigt Päckchen des Kokains, das Beamte bei einer Kontrolle auf der Raststätte Peppenhoven West auf der A61 unter der Rücksitzbank eines Pkw fanden. | Foto: Hauptzollamt Köln

Köln | Bei der Kontrolle von zwei Fahrzeugen stellten Beamte des Kölner Hauptzollamtes vor rund vier Wochen insgesamt 51,7 Kilogramm Kokain sicher. Straßenverkaufswert: 3,7 Millionen Euro.

Kokain nicht mal richtig versteckt

Der Kölner Zoll spricht bei einem der Funde mit 35,3 Kilogramm von einem neuen Rekordwert für einen einzelnen Fund in einem Pkw. Die Beamten des Zolls ließen einen 25-jährigen Mann auf der A61 auf einen Parkplatz fahren und kontrollierten dort sein Fahrzeug. Der Beschuldigte machte es den Zollbeamten nicht besonders schwer das Kokain zu finden. In der Mulde für das Reserverad versteckte er 30 Kokainziegel, die in der Szene typisch seien. Der Pressesprecher des Hauptzollamtes Köln Jens Ahland kommentiert: „So einfach machen es die Drogenschmuggler meinen Kolleginnen und Kollegen wirklich selten“. Der Mann mit bosnischer Staatsangehörigkeit sei auf dem Weg von Belgien nach Slowenien unterwegs gewesen, so der Zoll. Die Beamten führten einen Drogenwischtest an seinen Händen durch und stellten Kokainrückstände fest. Diese konnte der Beschuldigte nicht erklären. Daraufhin untersuchten die Beamten sein Fahrzeug.

Festnahme

Der erste Erfolg der Beamten fand ebenfalls auf der A61 statt. An der Raststätte Peppenhoven West in Fahrtrichtung Koblenz kontrollierten sie zwei Männer im Alter von 37 und 42 Jahren. Beide italienische Staatsangehörige. Die Männer erklärten gegenüber den Zollmitarbeitenden, dass sie auf dem Rückweg aus den Niederlanden nach Italien seien. Bei einer Überprüfung ihres Pkw fand der Zoll unter der Rücksitzbank 15 Kokainpäckchen mit einem Gewicht von 16,4 Kilogramm.

Alle drei Männer wurden vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen dauern an. Die Federführung übernimmt die Staatsanwaltschaft Bonn.

Immer mehr Kokain in Europa

2022 wurden im Hafen von Antwerpen rund 110 Tonnen Kokain sichergestellt. Dies ist ein neuer Rekordwert. Im Hafen von Rotterdam wurden 52 Tonnen Kokain gefunden. Auch in allen anderen Überseehäfen finden die Beamten immer wieder Drogen in großen Mengen. Erst im Juli gab es die Meldung, dass der Hamburger Zoll 10 Tonnen Kokain in einem Container sicherstellte mit einem Straßenverkaufswert von rund 500 Millionen Euro – gestreckt bis zu einer Milliarde. Das „United Nations Office on Drugs and Crime“ (UNDOC) spricht in seinem “Global Report on Cocaine 2023” von einer steigenden Zahl von Kokain-Konsumenten in West- und Zentraleuropa und gibt deren Zahl im weltweiten Vergleich mit 21 Prozent für 2020 an. Zudem steigen die Verkaufspreise pro Gramm Kokain in Europa seit 2015 deutlich an. Für den Transport von Kokain in die Zielländer, so UNDOC sei ein System an Dienstleistern verantwortlich, die lediglich in Verantwortung der Lieferkette stehen, aber das Kokain selbst gar nicht besitzen. Sie rechnen für ihre Dienstleistung wie Transport und Schutz der Transporte Gebühren ab, die sich nach der Menge des geschmuggelten Kokains richtet.

ag