Wirt Alex Haag vor der Gaststätte Wirtz auf der Isabellenstraße in der Südstadt. Foto: Bopp

Köln | Kölsche Leckerchen: In unserer Gastro-Serie über Lokale, die trotz Corona-Pandemie weitermachen und nicht aufgeben, verschlägt es uns im zweiten Teil neben das „Klösterchen“.

Und zwar in die Südstadt-Gaststätte Wirtz, seit Jahrzehnten eine Karnevals-Hochburg und ein Kotelett-Tempel schlechthin.

Nostalgie ist hier Programm: Box-Utensilien und schwarz-weiß Aufnahmen großer Kölner Faustkämpfer wie Peter „Aap“ Müller oder Jupp Elze hängen an den Wänden des holzigen Ladens mit rustikalem Kölsch-Charme.

Veedels-Lück am Tresen – eine typische Szene für die Gaststätte Wirtz. Foto: Bopp

Hier am Tresen hatte schon Milieu-Original Beckers Dieter einst seinen Stammplatz und hielt mit Besitzer Adi Haag sein Schwätzchen im Hawaii-Hemd, ehe es eine Watschn für den frechen Zeitungsverkäufer setzte.

Und es zum Nachtwerk in sein „Klein Köln“ ging. Die Bläck Fööss hängen hier auf einem überdimensional großen Schnappschuss an der Wand.

Der Klassiker im Wirtz: Das XXL-Kotelett. Foto: Bopp

Veedels-Original Alex Haag ist nun der „Godfather of Kotelett“ und auch bereit, mal gegen den Strom zu schwimmen.

So setzte der Kampfsportfan und Top-Koch mitten in der Pandemie ein Zeichen für viele Kollegen, als er als erster Gastronom ankündigte, am 11.11.2020 die Gaststätte Wirtz geschlossen zu lassen.

Im Wirtz traten schon die Fööss mit Wolfgang Niedecken gemeinsam auf. Foto: Bopp

Fast das komplette Veedel zog seinerzeit mit: Der Beliebtheit des Wirtz hat die Sache nichts angehabt.

Der Klassiker des Hauses, das Kotelett läuft also noch immer. Und lohnt sich.