Wolfgang Hollmer feierte seinen 80. Geburtstag - und bricht bald nach Georgien auf. Foto: Krücken

Köln | Einmal Georgien und zurück. 6700 km. Bis zur Ostküste vom Schwarzen Meer.

Wolfgang Hollmer (80) aus der Südstadt ist ein echter Globetrotter. Mit seinem E-Bike bricht der Rentner immer wieder auf entlegene Touren in die weite Welt auf. Und nun wieder.

Nach seiner Geburtstagsfeier zum 80. in der Südstadt-Musikkneipe „Torburg“ am Dienstag Abend, die er mit vielen Freunden zelebrierte, steht Hollmer schon wieder in den Startlöchern. Diesmal geht es in Richtung Osteuropa!

Das alles trotz eines Handicaps.

„Ich hatte 2011 eine Herz-OP und habe seitdem drei Bypässe. Nach drei Jahren Pause habe ich meinen Kardiologen gefragt: „Was ist denn jetzt, bin ich jetzt ein Krüppel?“ Und er hat mir empfohlen ein E-Bike zu kaufen“, erzählt er report-K, „Seit 2014 bin ich 47 000 km mit meinem E-Bike Rosinante gefahren.“

Rosinante – das Reitpferd der rastlosen Romanfigur Don Quijote.

Wolfgang Hollmer auf einer seiner Touren. Foto: Hollmer

Das passt, denn ebenso rastlos ist der charismatische Abenteuer selbst.

GPS macht es möglich: Es ging nach Istanbul, durch Frankreich, nach Marrakesch, ans Nordkap und vor der Corona-Pandemie sechs Monate durch Neuseeland und drei Monate durch Australien: „Erst Corona hat mich gestoppt, ich musste nach Hause fliegen. Aber jetzt fahre ich nach Georgien“, so Hollmer, der viele Jahrzehnte als Grafiker im Medienbusiness tätig war.

Ich bin immer sechs Monate unterwegs, wenn ich eine Tour mache. Für 1000 km rechne ich immer einen Monat

Globetrotter Wolfgang Hollmer

Auf seinen Reisen hat er natürlich viel gesehen und erlebt. Ein einziges Mal wurde er beraubt, ansonsten überwiegen aber die schönen Eindrücke und Erinnerungen.

Kurios: In einer Bar im Senegal begegnete er einem ihm bis dato völlig unbekannten Kölner aus der Südstadt, der – wie sich im Gespräch herausstellte – jahrelang nur ein paar Häuser weiter im Veedel gewohnt hatte.

Sein Rat an alle, die staunend seine Routen verfolgen: „Geht es an, fangt langsam an, ich habe nicht trainiert, war völlig untrainiert. Wenn es nicht geht, steig ab, übernachte und es geht weiter. Ich bin immer sechs Monate unterwegs, wenn ich eine Tour mache. Für 1000 km rechne ich immer einen Monat. Und es gibt Clubs für Fahrradfahrer, da kann man frei übernachten, das heißt Warm Showers, da bin ich Mitglied. Also auf den Sattel.“

Sein Lebensmotto trägt er als Slogan auf seinem Shirt: Das Leben ist wunderbar.