Das Drohnenfoto zeigt die Rodenkirchener Autobahnbrücke mit Blick von der rechtsrheinischen Seite am 12. April 2020. | Foto: Superbass/CC BY-SA 4.0 (Hinweis des Fotografen: Drohnenstart an der BAB ohne Einhaltung des Mindestabstandes erfolgte mit Ausnahmeerlaubnis der Bezirksregierung Düsseldorf vom 3. April 2020)

Köln | Jetzt steht sie fest, die Vorzugsvariante die die Autobahn GmbH präferiert, wenn es um den Ausbau der Bundesautobahn A4 zwischen dem Kreuz Gremberg und dem Autobahnkreuz Köln-Süd geht. Die Autobahn soll von 6 auf 8 Streifen verbreitert werden und die Rodenkirchener Brücke abgerissen und erneuert werden. Die Grünen äußern sich kritisch.

Neben der politischen Dimension und Fragestellung ob es den Ausbau der Autobahn überhaupt noch braucht, der durchaus polarisiert debattiert wird, gibt es auch sensible Bereiche, die von dem Ausbau der Autobahn in der jetzt vorgesehenen Ausbauvariante betroffen sein können. Was passiert an der Stelle, an der Kriegsverbrechen zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Köln stattfanden? Es geht um das Krankensammellager Gremberger Wäldchen. Report-K berichtete:

Die Kölner Politik und Stadtverwaltung scheint der Umgang mit dem Krankensammellager überhaupt nicht zu interessieren. Hier sei die Frage gestellt, wie Köln in Zukunft mit Erinnerungskultur umgehen will.

Die beiden Kölner Abgeordneten im Bundes- und Landtag von NRW der Grünen aus dem Kölner Süden wenden sich nur aus verkehrs- und umweltpolitischen Gründen gegen den Ausbau. Diese positionieren sich mit dem grünen Ortsverband aus Rodenkirchen und stellen fest, dass der Abriss und Neubau der Rodenkirchener Brücke unnötig, teuer und klimaschädlich sei. Die Grünen aus dem Kölner Süden hinterfragen die Datenlage, die dem Ausbau der Autobahn und dem Abriss und Neubau der Brücke zugrunde liegen. Die Verkehrsdaten stammten aus dem Jahr 2018. In diesem und nicht nur in diesem Jahr war die Leverkusener Brücke für den Schwerlastverkehr gesperrt. Es kam und kommt zu massiven Umleitungsverkehren, von denen auch die Rodenkirchener Brücke betroffen ist. Die Grünen zeigen sich zuversichtlich, dass mit der Eröffnung der neuen Leverkusener Autobahnbrücke die Situation auf der A4 im Köln-Rodenkirchener Bereich eine deutliche Entspannung erfahren werde.

Ein weiterer grüner Kritikpunkt ist, dass der Trassenverlauf der Vorzugsvariante durch die Grundstücke von 98 Privateigentümer:innen verlaufe. Sie rechnen mit einem starken Widerstand gegen das Autobahnprojekt. Zudem befürchten sie über sieben Jahre Belästigungen für die Kölner:innen im Süden durch die Baumaßnahmen.

Autobahnbauten seien aus der Zeit gefallen, so die Grünen. Es brauche eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Hier setzen auch die Grünen im Kölner Rat an. So schreibt Lino Hammer: „Auch nach Vorlage der Vorzugvariante halten wir Grüne im Kölner Rat den geplanten Abriss der Rodenkirchener Autobahnbrücke für unnötig. Anstatt weiter auf die Erweiterungen von Autobahnen zu setzen, sollte Bundesverkehrsminister Volker Wissing den Ausbau der Schiene forcieren. Es gibt deutlich sinnvollere und vor allem echte Projekte der Verkehrswende, die mit den angesetzten 700 Millionen Euro finanziert werden könnten. Projekte, die einen tatsächlichen Mehrwert für die Region bedeuten würden. Wie es richtig geht, zeigt die Verlängerung der Stadtbahn-Linie zwischen Bonn, Niederkassel und Köln.“ 

Das stellte die Autobahn GmbH vor:

ag