Seit fast 20 Jahren betreibt Meike Knüppe ihre Art Galerie 7. Foto: Bopp

Köln Die „Art Galerie 7“ in der Sankt-Apern-Straße feiert im kommenden Jahr ihr 20-jähriges Bestehen.

Die Sankt-Apern-Straße im Herzen der Stadt verbindet die Jetztzeit mit der Antike. Sie führt, gesäumt von schattigen Bäumen, vom quirligen Leben in der Breite und der Ehrenstraße hin zum Römerturm, der Teil der antiken Stadtmauer war. Zur Straße gehörten schon immer besondere Läden: „Ich kenne diese Straße schon seit der Kindheit. Mit meinen Eltern war ich dort oft unterwegs und habe mir die schönen Silber- und Antiquitätengeschäfte angeschaut“, erinnert sich die Galeristin Meike Knüppe.

Später waren es die vielen Kunstgalerien, welche das Leben auf der Sankt-Apern-Straße immer mehr bestimmt haben. In deren Zentrum residierte in der Kreishausgalerie die Kölner Niederlassung des weltweit tätigen Auktionshauses Sotheby’s. Aus einem anfänglichen Praktikum entstand schnell eine Festanstellung über mehrere Jahre. „Dies gab mir einen guten Einblick in den Kunstmarkt und in den Umgang mit den Menschen, die Kunst lieben“, sagt die Wahlkölnerin, die an der Universität zu Köln Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Archäologie studiert hat.

Aus einem Antiquitätengeschäft wurde 2003 eine Kunstgalerie

Im Jahr 2003 entschloss sie sich zu dem Weg in die Selbstständigkeit. „Mein Ziel war es immer, selbst Ausstellungen zu kuratieren und im direkten Austausch mit den Künstlern und den Besuchern zu stehen.“ An der Sankt-Apern-Straße 7 verwandelte sie ein früheres Antiquitätengeschäft in eine moderne Galerie für zeitgenössische Kunst. Im kommenden Jahr kann ihre „Art Galerie 7“ ihr 20-jähriges Bestehen feiern.

Der Schwerpunkt ihrer Galerie liegt auf der gegenständlichen und figurativen Malerei, welche sich teilweise in fotorealer Art und Weise zeigt – wie bei der langjährig ausgestellten Künstlerin Kirsten van den Bogaard. Mit vielen Künstlern steht Meike Knüppe schon seit vielen Jahren in einem vertrauensvollen und oft auch freundschaftlichen Verhältnis. Dabei setzt sie mit Düsseldorfer Meisterschülerinnen wie Sala Lieber und Joanna Jesse oder dem Künstler Armin Scheid auch auf den bewährten Austausch zwischen der Kunstakademie in Düsseldorf und der Kölner Galerieszene.

Alle sechs bis acht Wochen gibt es eine neue Ausstellung bei Meike Knüppe. Foto: Bopp

Viele der Kontakte zu den Kunstschaffenden entstehen direkt an der Akademie, aber auch auf Messen oder direkt vor Ort in der Galerie, die auch gerne von Künstlern besucht wird. „Meine Galerie ist mehr als nur ein Verkaufsraum. Er versteht sich als temporärer Ausstellungsraum, der für alle Menschen offensteht, die sich für Kunst interessieren. Für mich ist Kunst eine Bereicherung des alltäglichen Lebens.“

Die Ausstellungen in der Galerie wechseln alle sechs bis acht Wochen. Aktuell sind die Arbeiten von drei Künstlern in der Art Galerie 7 zu sehen. Dazu gehört der Münchener Fotokünstler Georg Küttinger, dessen Werke aus einer fotografischen Komposition und mehreren davor montierten Plexiglasplatten bestehen. Durch die Konstruktion der transparenten Schichten kommt es zu einer Abstraktion, wodurch das statische Sehen durchbrochen und so eine neue Wahrnehmung und ein neuer Bildraum geschaffen werden.

Die aktuelle Ausstellung läuft bis zum 15. Oktober

Der ungarische Künstler Janos Schaab kombiniert in seinen Arbeiten Elemente der Pop Art mit Techniken der Op- und Street Art. Dabei setzt er auf ein Formvokabular von zahllosen schwarzen Punkten über Linien und Streifen bis hin zu geometrischen Formen. Je nach Standpunkt des Betrachters lassen sich gegenständliche Bildmotive erkennen. Dazu zählen die Gesichter bekannter und unbekannter Persönlichkeiten genauso wie charakteristische Bauwerke aus der Kunst-, Kultur- und Architekturszene.

Der in Minsk geborene Künstler Maxim Wakultschik widmet sich künstlerisch dem Thema Porträt. Dazu setzt er verschiedene Techniken und Materialien wie Holz, Papier, Metall oder das Paintersboard ein. So entstehen Werke beispielsweise aus bunten Holzstäbchen, die sich von einer etwas entfernteren Betrachterposition optisch in ein Porträt verwandeln. In einem anderen Werk wechseln sich zwei verschiedene Porträts je nach dem ausgewählten Blickwinkel ab.

Alle drei Künstler sind noch bis zum 15. Oktober in der Kölner „Art Galerie 7“ zu sehen. Am 21. Oktobr wird von 18 bis 21 Uhr die kommnde Ausstellung „Wir bitten zu Tisch“ mit neuen Arbeiten der Künstlerinnen Suscha Korte und Sala Lieber eröffnet. Dazu sind alle Kunstintressierten eingeladen.

Service: Art Galerie 7, Sankt-Apern-Straße 7, Köln, Öffnungszeiten: Dienstag: nach Vereinbarung, Mittwoch bis Freitag 12 bis 18 sowie Samstag 12 bis 17 Uhr.

www.artgalerie7.de