Bielefeld | Nach dem Rückzug von Norbert Röttgen vom nordrhein-westfälischen CDU-Landesvorsitz warnt Bundestagspräsident Norbert Lammert seine Partei vor übereilten Personalentscheidungen. „Das Risiko der jetzigen Personaldebatte besteht darin, dass einmal mehr eine neue personelle Aufstellung anstelle der Aufarbeitung der Ursachen dieses deklassierenden Ergebnisses stattfindet“, sagte der CDU-Politiker dem „Westfalen-Blatt“ (Donnerstagausgabe). Es sei zu früh, bereits auf dem am 30. Juni stattfindenden Sonderparteitag die Personalfrage zu regeln. Erforderlich sei vielmehr eine strategische Neuorientierung.

Röttgen hatte am Sonntagabend die Konsequenz aus der schweren Schlappe bei der Landtagswahl gezogen und seinen Rückzug vom Landesvorsitz angekündigt. Als mögliche Nachfolger werden der Fraktionsvorsitzende Karl-Josef Laumann und dessen Stellvertreter Armin Laschet gehandelt. Am Mittwoch hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Röttgen dann auch als Bundesumweltminister entlassen.

Autor: dapd
Foto: Bundestagspräsident Norbert Lammert