Gegen 4.15 Uhr bemerkte der Bundespolizist (22), wie sich zwei Männern an den Liebesschlössern an der Hohenzollernbrücke zu schaffen machten. Gemeinsam mit einem alarmierten Streifenwagen hielt die Polizei die beiden Männer an. Sie hatten einen Rollkoffer dabei, in dem sich etwa 50 Schlösser sowie Aufbruchswerkzeug befand. Nun müssen sich die Männer in einem Strafverfahren wegen Sachbeschädigung vor Gericht verantworten.

Bei den "Liebesschlössern" handelt es sich um einen Brauch von Verliebten. Als Zeichen ihrer Liebe und der Hoffnung, dass ihre Liebe ewig dauern wird, hängen sie ein Schloss an den Zaun der Brücke, auf dem die Initialen des jungen Paares stehen. Der Schlüssel wird kurzerhand in den Rhein geworfen. Der Brauch scheint vom Tiber an den Rhein gewandert zu sein. Denn an der Milvischen Brücke in Rom hängen schon zahlreiche Schlösser. Dort hat die Last der "Luccetti d´Amore", der Liebesschlösser, sogar schon eine Brückenlaterne zum Einsturz gebracht. Die Entstehung dieses Brauches ist noch weitgehend unerforscht. "Möglicherweise entstammt er einem Übergangsritual des italienischen Militärs", so LVR-Volkskundlerin Dr. Dagmar Hänel. "Absolventen der Akademie San Giorgio in Florenz haben das Schloss ihrer Spinde an die Brückenlaternen des Ponte Vecchio gehängt."

[cs, ots]