Berlin | Die Finanzexpertin und stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, hält einen Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone für denkbar, um Europa wirtschaftlich wieder ins Lot zu bringen. „Aus der Perspektive der deutschen Exportindustrie wäre das sicher ein harter Schnitt. Aus Sicht der meisten anderen Euro-Länder kann man darüber durchaus diskutieren“, sagte Wagenknecht der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe).
Die Linken-Politikerin reagierte damit auf Überlegungen des wissenschaftlichen Chefberaters des Bundesfinanzministeriums, Kai Konrad, der kürzlich einen deutschen Euro-Austritt ins Gespräch gebracht hatte, um die Einheitswährung abzuwerten und südeuropäischen Krisenländern damit auf die Beine zu helfen. Sie wundere sich ohnehin, warum die Südeuropäer, aber auch Frankreich „nicht stärker darauf drängen, dass Deutschland entweder sein Lohndumping aufgibt oder eben den Euro-Raum verlässt“, erklärte Wagenknecht. „Wenn die Politik so weitermacht wie bisher, also ein Dumpingwettlauf bei den Löhnen, Kürzungen bei sozialen Leistungen und gleichzeitig immer neue Bankenrettungspakete, dann wird der Euro zwangsläufig auseinander fliegen“, so die Linken-Politiker
Autor: dts